Wirkmechanismen der Phototherapie
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rneburg1 · T. Schwarz2 1 Universitäts-Hautklinik, Eberhard Karls Universität, Tübingen 2 Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus , Kiel
Wirkmechanismen der Phototherapie Schon seit der Antike ist bekannt, dass eine Exposition mit Sonnenstrahlen (Heliotherapie) Hauterkrankungen positiv beeinflussen kann. Auch Finsen erkannte diesen Effekt und erhielt den Nobelpreis in Medizin für die Behandlung der Tuberkulose mit UV-Strahlen. Die Entwicklung der ersten gezielten Phototherapie im heutigen Sinne mit Exposition von speziellen Teilen des Sonnenspektrums verdanken wir aber eigentlich einem Zufall. Phototoxische Reaktionen nach Sonnenexposition im Sinne einer Wiesengräserdermatitis kannte man schon sehr lange. In den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Photosensibilisator Psoralen sogar beim Sonnenbad mit dem Ziel einer schnelleren und intensiveren Bräunung tatsächlich in „Sonnencremes“ im wörtlichen Sinne angewendet. Erst die Beobachtung, dass dieses Vorgehen bei Menschen, die an einer Psoriasis leiden, nicht nur in einer stärkeren Bräunung, sondern
Abkürzungen 8-MOP CPD IR MED MMP MPD nm PUVA ROS UV
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8-Methoxypsoralen Cyclobutylpyrimidindimere Infrarot minimale Erythemdosis Matrixmetalloproteinasen minimale Phototoxizitätsdosis Nanometer Photochemotherapie/Psoralen plus UVA reaktive Sauerstoffspezies Ultraviolett
Der Hautarzt 5 · 2013
auch in einer Abheilung der Psoriasis resultierte, führte zur klinischen Untersuchung dieses Phänomens und letztendlich zur Entwicklung der Modalität „Photochemotherapie“, wie sie heute als PUVA breite Anwendung findet. Grundsätzlich sind die Anfänge der Phototherapie damit empirischer Natur. Erst im Laufe der folgenden Jahre wurden neue Bestrahlungsquellen entwickelt und gleichzeitig wichtige klinische, zelluläre und zuletzt molekulare Wirkungen der Phototherapie aufgeklärt. Es ist das Ziel dieses Beitrags, die molekularen Mechanismen, wie sie heute verstanden werden, zusammenzufassen und zu versuchen, den klinisch beobachteten Effekt der Phototherapie mit der jeweiligen biologischen Wirkung zu erklären.
durchdringt die UVA-Strahlung mit Wellenlängen von 320–400 nm zum größten Teil die Epidermis und wird mit mehr als der Hälfte in der Dermis absorbiert. Die UVA-Strahlung wird noch einmal in UVA2 (320–340 nm) und UVA1 (340– 400 nm) unterteilt. Dies ist deshalb von Bedeutung, weil gerade das UVA1 spezielle Effekte hervorruft, die therapeutisch besonders genutzt werden. Der Bereich des sichtbaren Lichtes beginnt ab Wellenlängen von 400 nm, gefolgt von der Infrarotstrahlung (IR), die ihrerseits wiederum in weitere Bereiche unterteilt wird.
Spektrum der Sonnenstrahlung und Eindringtiefe in die Haut
Ein wesentlicher Aspekt bei Spektrumsgrenzen ist, dass diese Werte der besseren Einteilung wegen willkürlich festgesetzt wurden. Diese arbiträre Festlegung war immer Gegenstand von Diskussionen, die aber nie zu lösen sein werden, da es sich photobiologisch um ein kontinuierliches Spektrum handelt. Die Diskussion,
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