Wissenschaft in 5 Minuten
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Mit Kälte bessere Wundheilung bei Ulzera Eine Kaltplasmatherapie lässt diabetische Füße schneller und großflächiger heilen. Darauf deutet eine kontrollierte Studie von Forschern um Dr. Bernd Stratmann von der Ruhr-Universität in Bochum. In der Medizin wird Kaltplasma vorwiegend zur Desinfektion benutzt – das ionisierte Gas gelangt in alle Ritzen und kann dort Erreger abtöten. Zudem sollen die reaktiven Molekülspezies im Gewebe als Botenstoffe dienen und biologische Prozesse wie die Wundheilung anstoßen. Ob sich diese Überlegungen in einen klinischen Nutzen übersetzen lassen, haben die Forscher bei Diabetikern mit Fußulzera geprüft, die trotz der üblichen Behandlung über mindestens drei Wochen persistierten. Die Patienten waren im Schnitt 68 Jahre alt und hatten insgesamt 65 Wunden. Rund 80% waren oberflächlich infizierte Wunden, die übrigen reichten bis zu den Sehnen. In der Kaltplasmagruppe behandelten die Ärzte die Wunden mit einem Plasma-Jet. Die Wunden in der Kontrollgruppe wurden ebenfalls mit dem Pen behandelt, aber ohne Plasma. Die Therapie erfolgte zunächst an fünf aufeinander folgenden Tagen, hinzu kamen drei Anwendungen im Abstand von je zwei Tagen. Alle Patienten erhielten zusätzlich das übliche Wundmanagement. __Raschere Wundheilung: Zwei bis drei Tage nach der letzten Anwendung beurteilten die Ärzte den Erfolg. In beiden Gruppen war die Wundoberfläche deutlich zurückgegangen, mit Kaltplasma um rund 69%, mit der Scheintherapie um 45%. Eine klinisch bedeutsame Wundheilung von mindestens 10% der Oberfläche erzielten alle Wunden mit der Plasmatherapie, dagegen verfehlten drei Wunden in der Kontrollgruppe dieses Ziel. Die Zeit bis zur 10%- und 20%-Wundschließung war unter der Plasmabehandlung signifikant kürzer als in der Kontrollgruppe, was auf einen beschleunigten Heilungsprozess deutet. Die
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mikrobielle Belastung ging in beiden Gruppen ähnlich stark zurück. (tm) Stratmann B et al. Effect of Cold Atmospheric Plasma Therapy vs Standard Therapy Placebo on Wound Healing in Patients With Diabetic Foot Ulcers: A Randomized Clinical Trial. JAMA Network Open 2020;3(7):e2010411.
INFEKTIOLOGIE
C.-difficile-Infektion ist für Angehörige riskant Die Inzidenz von C.-difficile-Infektionen (CDI) ist bei Personen, die mit Infizierten zusammenleben, deutlich erhöht. Dies ergab eine Studie aus Iowa, für die Versicherungsdaten ausgewertet wurden. Eine Exposition gegenüber C. difficile im Krankenhaus erhöht demnach das Infektionsrisiko um den Faktor 16. Aber auch die Exposition innerhalb der eigenen Familie erhöht das Risiko um das 12-fache. Als Risikofaktoren fielen höheres Alter (über 65), die Einnahme von Antibiotika und weibliches Geschlecht auf. Angesichts dieser Studie sollter stärker berücksichtigt werden, dass das häusliche Umfeld ein Risikofaktor für die Übertragung von CDI sein kann. AMA Netw Open 2020;3(6):e208925
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DIABETISCHER FUSS
LEBENSSTIL
Erektionsstörung durch schlechte Ernährung Lebensstilinterventionen wie Gewichtsreduktion, Rauchstopp, reduzierter Alkoholkonsum
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