48/w mit Harninkontinenz
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Redaktion K. Diedrich, Hamburg M. Friedrich, Krefeld U. Gembruch, Bonn W. Jonat, Kiel A. Rody, Lübeck
48/w mit Harninkontinenz Vorbereitung auf die Facharztprüfung: Fall 8 O. Baumann1 · U. Janßen · M. Friedrich 1
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Helios Klinikum Krefeld, Krefeld, Deutschland
Prüfungssimulation Fallschilderung Eine Verwaltungsangestellte (172 cm, 85 kg) stellt sich wegen Harninkontinenz in der urogynäkologischen Sprechstunde vor. Es gehe bei alltäglichen Anstrengungen im häuslichen Alltag oder beim Niesen oder Lachen z. T. schwallartig Urin ab. Sie berichtet, mehrmals täglich große Vorlagen wechseln zu müssen. Einen Drang verspüre sie unmittelbar zuvor nicht. Nachts schlafe sie i.d.R. durch und bleibt bis zum Morgen „trocken“. Sie hat 2 Kinder spontan geboren. Kein „Nachträufeln“ nach der Miktion. Toilettengänge tagsüber vorbeugend auch ohne Bedürfnis mindestens stündlich, aus Angst vor zu starkem Einnässungen bei voller Blase. Keine Voroperationen.
Untersuchungsbefund Ausgeprägte Varikosis der unteren Gliedmaße. Vulva schließt. Leichte Hormonmangelkolpitis. Auf Nachfrage: Keine HRT („hormone replacement therapy“). Zentrale Zystozele Grad I. Rektozele Grad I. Damm leicht verbraucht. Narbige rechtsseitige Episiotomie. Portio glatt, tritt beim Pressen bis knapp in Scheidenmitte. Vaginalsonographisch angedeuteter vertikaler Deszensus mit deutlicher Trichterbildung der proximalen Urethra beim Pressversuch. Beim Husten Urinabgang im Schwall. Urinstix o.B.
? Prüfungsfragen – Welche zusätzlichen anamnestischen Fragen und nachfolgenden Untersuchungen geben Hinweise auf das vorliegende Krankheitsbild und grenzen es gegenüber anderen ab? – Welche Inkontinenzform liegt hier vor und wie ist diese definiert? – Kennen Sie die der Erkrankung zugrunde liegende anatomische und physiologische Defizienz und ihrer zugrunde liegenden Ätiologie? – Kennen Sie die heute als zum Goldstandard erklärten kontinenzstiftenden Operationen und können Sie diese den jeweils zugrunde liegenden Theorien zuordnen? – Können Sie aus der unterschiedlichen Lage der Schlingen ihre jeweiligen Indikationen sowie die Vor- und Nachteile von TVT (transvaginales Tape) gegenüber TOT (transobturatorisches Tape) begründen? – Welche Therapie wählen Sie für die Patientin? – Welche konservativen Therapien könnten sinnvoll sein? – Welche Operation empfehlen Sie der Patientin? – Welche intraoperativen Komplikationen sind vorstellbar? – Bedarf es eines speziellen Nachsorgekonzepts?
Der Gynäkologe
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Facharzt-Training D Antworten ? Welche zusätzlichen anamnestischen Fragen und
nachfolgenden Untersuchungen geben Hinweise auf das vorliegende Krankheitsbild und grenzen es gegenüber anderen ab? Die Klärung jeglicher Art von Störungen der Blasenfunktion bedarf zunächst der Einholung folgender Informationen: – Verlieren Sie beim Husten, Niesen oder Lachen Urin (im Schwall, nur tröpfchenweise)? – Urinverlust schon beim Gehen, Laufen oder Aufstehen oder sogar im Liegen? – Verspüren Sie direkt zuvor oder ganz unabhängig davon starken Harndrang bzw. gera
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