52/w mit zunehmenden Paresen
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Isenmann Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie, St. Josef Krankenhaus Moers, Moers, Deutschland
52/w mit zunehmenden Paresen Vorbereitung auf die Facharztprüfung: Fall 15 Prüfungssimulation Fallschilderung für den Prüfungskandidaten
Eine 52-jährige Patientin stellt sich in der Notfallambulanz des Krankenhauses vor. Sie hat eine seit wenigen Tagen zunehmende Schwäche der Beine bemerkt und ist 2‑mal durch Stolpern gestürzt. Die Füße kribbeln. Deshalb bringt der Ehemann sie sicherheitshalber im Rollstuhl zur Klinik. Anamnese
Eine 52-jährige Frau wird von ihrem Ehemann im Rollstuhl in die Notfallambulanz des Krankenhauses gebracht. Seit einigen Tagen ist ihr eine zunehmende Schwäche der Beine aufgefallen. Schon vor 1 Woche sei ihr ihre Joggingrunde schwerer gefallen als üblich. Seit vorgestern falle ihr das Gehen selbst kurzer Strecken schwer, gestern und heute sei sie 2‑mal durch Stolpern gestürzt, mit Kniehämatomen, aber ohne weitere Verletzung. Die Füße kribbeln unangenehm, manchmal sind sie auch schmerzhaft. Vorbekannt ist eine arterielle Hypertonie, behandelt mit 16 mg Candesartan täglich. Im Übrigen sei sie gesund, körperlich aktiv. Vor 3 Wochen hatten beide Partner nach dem Genuss eines Hühnerfrikassees Diarrhöen, ohne weitere Diagnostik oder spezifische Therapie. Zwischenzeitlich sei es ihr gut gegangen. Klinische Untersuchung
Die Patientin ist wach, bewusstseinsklar, orientiert. Kein Meningismus. Rechtshänderin. Der Hirnnervenstatus ist regelrecht. Armvorhalteversuch unauffällig, Beinvorhalteversuch mit Absinken links etwas deutlicher als rechts. An den Armen regelrechte Kraftentfaltung, an der rechten Hand leichte Paresen für Faustschluss und Kleinfingerabduktion (KG 4–5). Hüftbeugung im Seitenvergleich links etwas abgeschwächt. Kniestreckung bds. KG 4–5. Paresen für die Fuß- und Großzehenhebung rechts KG 4, links KG 3–4; -senkung rechts KG 4–5, links KG 4. Die Muskeleigenreflexe der oberen Extremitäten sind seitengleich untermittellebhaft auslösbar; PSR rechts schwach, links eben erhältlich, ASR bds. nicht erhältlich. Die Oberflächensensibilität für Berührung und Spitz-Stumpf-Diskriminierung ist erhalten; die Patientin gibt unangenehme Missempfindungen an den unteren Extremitäten an, ab dem mittleren Drittel der Unterschen-
kel nach distal hin bis zu den Zehen reichend sowie aktuell auch an den Fingerkuppen bds. Pallästhesie von 3–4/8 malleolär bds. Finger-Nase-Versuch unauffällig, Knie-Hacke-Versuch bds. etwas ataktisch. Stehen kann sie frei, fühlt sich jedoch unsicher. Im Romberg-Versuch deutliches omnidirektionales Schwanken. Freies Gehen auf ebenem Untergrund unsicher, vorsichtig, haltsuchend, ohne gerichtete Seitabweichung. Angedeuteter „Steppergang“ beidseits. Herzfrequenz 68/min, SR; RR 110/70 mmHg; Atemfrequenz 14/min. Hämatome über der Patella rechts und der Tuberositas tibiae links. ??Prüfungsfragen • Nennen Sie Ihre Verdachtsdiagnose sowie wichtige Differenzialdiagnosen. • Welche Zusatzdiagnostik führen sie zeitnah durch? Welche typischen Befunde erwarten Sie? • Welche Auslöser
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