57/m mit erstmalig aufgetretenem generalisiertem Anfall

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REPORT


 Glas, S. Kebir Abteilung Klinische Neuroonkologie, Klinik für Neurologie, Universitätsmedizin Essen, Essen, Deutschland

57/m mit erstmalig aufgetretenem generalisiertem Anfall Vorbereitung auf die Facharztprüfung: Fall 31 Prüfungssimulation Fallschilderung für den Prüfungskandidaten

Ein 57-jähriger Patient wird aufgrund eines erstmalig aufgetretenen generalisierten tonisch-klonischen Anfalls notfallmäßig vorgestellt. In der Untersuchung berichtet der Patient zudem von intermittierend auftretenden Kopfschmerzen. Anamnese

Ein 57-jähriger Patient wird notfallmäßig vom Rettungsdienst in die Notaufnahme gebracht, nachdem es beim Abendessen mit seiner Familie erstmalig zu einem generalisierten tonischklonischen Anfall gekommen ist. Er erinnere nicht, warum er im Krankenhaus sei. Er sei bisher nie krank gewesen. Auf explizite Nachfrage schildert er neuartige mittelstarke diffuse Kopfschmerzen seit wenigen Wochen. Klinische Untersuchung

Der Patient ist in einem guten Allgemeinzustand. Bei der neurologischen und orientierend psychiatrischen Untersuchung zeigen sich keinerlei Ausfälle bis auf einen lateralen Zungenbiss und eine retrograde Amnesie für das zur Vorstellung führende Ereignis.

??Prüfungsfragen • Nennen Sie mögliche Differenzialdiagnosen eines erstmaligen generalisierten Anfalls. • In der notfallmäßig durchgeführten Basislabordiagnostik (Elektrolyte, Blutbild, Leber‑, Nierenwerte, TSH, CRP, Blutzucker) liegen alle Werte im Referenzbereich. Sie lassen ein CT des Schädels (Abb. 1) noch in der Notaufnahme durchführen. Beschreiben Sie den bildgebenden Befund. • Welche weiteren Untersuchungen veranlassen Sie mit welcher Fragestellung? • Im cMRT des Schädels fand sich ein auffälliger Befund (Abb. 2). Beschreiben Sie den Befund! • Welche Diagnose stellen Sie? Welche medikamentöse Therapie leiten Sie ein? • Ist eine weitere Diagnostik der Hirnläsion erforderlich? Falls ja, welche apparative oder nichtapparative Diagnostik kann Ihnen hinsichtlich der diagnostischen Einordnung am ehesten weiterhelfen? Wie zeitnah sollten diese Untersuchungen erfolgen? • Sie veranlassen eine FET-PET (Abb. 3). Der FET-PET-Bericht erwähnt eine „tumor to brain ratio“ von 3,6. Wie gehen Sie nun vor? • Der Patient wird zeitnah operiert. Glücklicherweise gelang es den Neurochirurgen, den Tumor makroskopisch vollständig zu resezieren. Die neuropathologische Diagnose ergab ein anaplastisches Oligodendrogliom, WHO-Grad 3, IDH-Mutation, 1p19q kodeletiert. Ist weiterer Handlungsbedarf erforderlich?

Redaktion P. Berlit, Berlin DGNeurologie https://​doi.org/​10.1007/​s42451-​020-​00246-x © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020  DGNeurologie

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DDAntworten

??Nennen Sie mögliche Differenzialdiagnosen eines erst-

maligen generalisierten Anfalls!

• Synkope • Transitorische ischämische Attacke • Migräneattacke mit Aura • Psychogener nichtepileptischer Anfall • Narkolepsie mit Kataplexie • Transiente globale Amnesie • Paroxysmale Bewegungsstörung ??In der notfallmäßig durchgeführten Basislabordiagnos-

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