67/m mit Becken- und Leistenschmerzen nach transurethraler Prostataresektion

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REPORT


Redaktion U. Necknig, Garmisch-Partenkirchen M. S. Michel, Mannheim

67/m mit Becken- und Leistenschmerzen nach transurethraler Prostataresektion Vorbereitung auf die Facharztprüfung: Fall 9 Marlene Haccius · Christian Gilfrich · Matthias May Urologische Klinik, St. Elisabeth Klinikum Straubing, Straubing, Deutschland

Prüfungssimulation Fallschilderung Ein 67-jähriger männlicher Patient wird 2 Monate nach monopolarer Prostataresektion (m-TURP, monopolare transurethrale Resektion der Prostata), die bei einem Resektionsgewicht von 60 g aufgrund einer gutartigen Prostatavergrößerung erfolgte, über die Notaufnahme des Klinikums aufgenommen. Der Patient gibt zunehmende Beckenschmerzen an, die im Bereich der Symphyse die stärkste Ausprägung aufweisen und die zudem in beide Leistenregionen ausstrahlen. Die Beschwerden nehmen im Stehen zu (im Vergleich zur liegenden Position), Laufbewegungen sind dem Patienten wegen dieser Schmerzen nahezu nicht mehr möglich. Zum Zeitpunkt der Vorstellung ist der Patient afebril und weist normale Kreislaufparameter auf. Bei dem Patienten besteht eine diskrete Erhöhung der laborchemischen Entzündungsparameter (Leukozytose, C-reaktives Protein [CRP]↑). Er berichtet von einer seit etwa 3 Wochen zunehmenden Pollakisurie und Nykturie, wobei die Miktion ebenfalls eine Schmerzzunahme in den benannten Regionen bewirkt. Die Harnblase ist post mictionem nahezu restharnfrei entleert, im Urinsediment können Erythrozyten, Leukozyten und auch Nitrit nachgewiesen werden (eine Urinkultur wurde daraufhin angesetzt). Von seinem Hausarzt wurde er auf ein nichtsteroidales Antiphlogistikum (Ibuprofen) eingestellt, welches jedoch nur eine unzureichende Analgesie bewirkte. . Abb. 1 stellt eine bei dem Patienten durchgeführte Magnetresonanztomographie (MRT) in der T1-Wichtung dar, auf deren Basis die klinische Verdachtsdiagnose einer akuten Symphysitis aufgrund einer prostatosymphysealen Fistel bildmorphologisch verifiziert wurde (. Abb. 1).

Prüfungsrelevante Aspekte des Falls – Komplikationsspektrum der TURP inklusive seltener ungewollter Therapiefolgen, – diagnostische Maßnahmen vor einer operativen Therapie des benignen Prostatasyndroms zur Stützung der Indikationsstellung, – Kenntnisse zu den neuen minimal-invasiven Therapieverfahren bei Patienten mit benignem Prostatasyndrom. ? Prüfungsfragen – Welche Verdachtsdiagnose haben Sie, was ist die Ursache dieser Komplikation und wie hoch schätzen sie deren Häufigkeit nach einer TURP ein? – Welche diagnostischen Maßnahmen führen Sie primär durch? – Welche primären Behandlungsschritte sollten Sie ohne Zeitverzug in die Wege leiten? – Wie behandeln Sie diese Erkrankung, sofern Sie nicht auf die Primärbehandlung anspricht? – Welche häufigen Komplikationen und therapieassoziierten Nebenwirkungen kennen Sie nach TURP? – Welche obligaten diagnostischen Maßnahmen sollten vor einer TURP (oder anderen operativen Therapie) des benignen Prostatasyndroms durchgeführt werden? – Welche neueren minimal-invasiven Therapien des benignen Prostatasyndroms sind Ihnen als Alternative zur