Ablationstherapie bei persistierendem Vorhofflimmern macht Fortschritte

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REPORT


Medizin ak tuell

HRS-Kongress 2020 Science

Zwar musste auch die diesjährige Jahrestagung der Heart Rhythm Society in San Diego aufgrund der Corona-Pandemie kurzfristig abgesagt werden, aber für Ersatz wurde gesorgt: mit HRS 2020 Science – einer dreiteiligen Online- und On-Demand-Fortbildungsreihe.

PRECEPT-Studie

Ablationstherapie bei persistierendem Vorhofflimmern macht Fortschritte Persistierendes Vorhofflimmern ist die am schwierigsten zu behandelnde Form dieser häufigen Arrhythmie. Gute Ergebnisse konnten jetzt durch eine Ablationstherapie mit einem speziellen K ­ athetersystem in der PRECEPT-Studie erzielt werden.

A

nders als bei paroxysmalem Vorhofflimmern, wo die Katheterablation längst als anerkannte Therapieoption etabliert ist, ist der klinische Nutzen dieser Methode bei persistierendem Vorhofflimmern weniger gut dokumentiert. Dem entspricht, dass beispielsweise die US-Zulassungsbehörde FDA bislang keinen einzigen Ablationskatheter für diese Indikation zugelassen hat.

Ablationskatheter mit Anpresskraftsensor verwendet Das könnte sich durch die mit einer Ausnahmegenehmigung der FDA zur klinischen Prüfung von Medizinprodukten

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(Investigational Device Exemption, IDE) realisierte PRECEPT-Studie bald ändern. Denn sie bescheinigt der Ablation mit einem Kathetersystem, das die Anpresskraft (contact force, CF) der Katheterspitze an der Herzwand misst (Thermocool Smarttouch SF, STSF), bei Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern eine gute Sicherheit und respektable Erfolgsquote. Dr. Moussa Mansour von der Harvard Medical School in Boston hat die Studie bei der rein digitalen Jahrestagung 2020 der Heart Rhythm Society vorgestellt. Für die prospektive nicht randomisierte Studie waren an 27 Zentren in Kanada

und den USA insgesamt 381 Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern und ineffizienter oder unverträglicher Antiarrhythmika-Therapie aufgenommen worden, von denen de facto 348 einer Ablationsbehandlung mit dem STSFKatheter unterzogen worden waren. Als persistierend wird länger als sieben Tage anhaltendes Vorhofflimmern bezeichnet, das durch Kardioversion in Sinusrhythmus überführt werden kann und rhythmuserhaltend behandelt werden soll.

Anforderungen an Sicherheit und Effektivität erfüllt Primärer Sicherheitsendpunkt der Studie war die Inzidenz von innerhalb von sieben Tagen nach initialer oder wiederholter Ablationsprozedur aufgetretenen Komplikationen (u. a. Tod, atrioösophageale Fisteln, Herztamponade, Herzinfarkt, Schlaganfall, Thromboembolien, Pulmonalvenenstenose, Pneumothorax CARDIOVASC  2020; 20 (4) 

oder Blutungen). Die Inzidenzrate für entsprechende unerwünschte Ereignisse betrug 3,8 % (14 Ereignisse bei 13 Teilnehmern). Sie entspricht nach Einschätzung der Studienautoren in etwa der in Studien bei paroxsmalem Vorhofflimmern ermittelten Rate. Damit konnte die im Studienprotokoll spezifizierte Anforderung (performance criteria) an die therapeutische Sicherheit erfüllt werden. Primäres Kriterium für die Effektivität war der Anteil an Patienten ohne dokumentiertes rezidivierendes Vorhof