Neue Praxis-Leitlinien: Das ABC des Managements bei Vorhofflimmern
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ESC-Kongress 2020
Neue Praxis-Leitlinien: Das ABC des Managements bei Vorhofflimmern Die europäische Kardiologen-Gesellschaft ESC hat ein Update ihrer Leitlinien zum Vorhofflimmern vorgestellt. Neu ist unter anderem ein „ABC“-Schema, das Ärzten einen übersichtlichen „Behandlungspfad“ bei dieser häufigen Arrhythmie an die Hand geben soll.
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ier Jahre nach der letzten Aktualisierung hat die ESC gemeinsam mit der European Association of Cardio-Thoracic Surgery (EACTS) die europäischen Leitlinien zum Management bei Vorhofflimmern auf den neuesten wissenschaftlichen Stand gebracht.
Von „CC“ zum „ABC“ Die gewohnte Einteilung von Vorhofflimmern in fünf Klassen (erstmalig diagnostiziert, paroxysmal, persistierend, lang anhaltend persistierend und permanent) ist beibehalten worden. Als veraltet, unscharf oder verwirrend erachtete Begriffe wie „Lone AF“, „chronisches Vorhofflimmern“ oder „valvuläres, bzw. nicht valvuläres Vorhofflimmern“ sind dagegen aus der Terminologie gestrichen worden. Alles beginnt mit dem Kürzel „CC“: Es steht zum einen für die Sicherung („Confirmation“) der Diagnose Vorhofflimmern. Dafür wird die Dokumentation der Arrhythmie in einem EKG als unabdingbar erachtet (Klasse-I-Empfehlung). Das zweite „C“ verweist auf die empfohlene nähere Charakterisierung („Characterize AF“) des dokumentierten Vorhofflimmerns.
Vorschlag für „strukturierte Charakterisierung“ der Arrhythmie Die Klassifizierung von Vorhofflimmern, die anhand von Kriterien wie Arrhythmiedauer und spontaner Terminierung vorgenommen wird, ist nicht die Basis für Therapieempfehlungen. Ziel der neuen ESC-Leitlinien ist deshalb, zu einer „strukturierten Charakterisierung“ dieser Arrhythmie zu gelangen, die eine einheitliche Grundlage für Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen bilden und das Management von Patienten optimieren soll. Dafür wird jetzt ein sogenanntes „4SAF-Schema“ vorgeschlagen (Klasse-IIa-
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Empfehlung). Es enthält vier „Domänen“, die mit Blick auf Behandlung und Prognose als wichtig erachtet werden: — Stroke risk, also die mittels Risikoscore (CHA2DS2-VASc) vorgenommene Bestimmung des Schlaganfallrisikos. — Symptom severity, also der anhand des EHRA-Scores bestimmbare Schweregrad der Symptome. — Severity of AF burden, also die anhand von Zeitmuster und Terminierung (paroxysmal, persistierend, permanent) abschätzbare oder mittels Monitoring dokumentierte „Arrhythmielast“ pro Zeit. — Substrate severity, also die funktionelle, strukturelle oder anatomische Basis der Arrhythmie, deren Ausprägung unter anderem anhand von atrialen Veränderungen wie Vorhofvergrößerung oder -fibrosierung beurteilt werden kann.
„ABC pathway“: Die drei Säulen der Therapie Auf „CC“ folgt „ABC“: Mit dem „ABC pathway“ („Atrial fibrillation Better Care“) ist ein ganzheitlich ausgerichtetes, integriertes und zugleich einfaches und übersichtlich gestaltetes Behandlungskonzept in die neuen Leitlinien aufgenommen worden. „ABC“ steht dabei für die drei Säulen der Behandlung: — „A“ (Anticoagulation/Avoid stroke) steht für die Notwendigkeit einer Antikoagulat
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