Abrupter LVAD-Flussabfall nach Lysetherapie

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REPORT


I. A. Just1 · C. Hoermandinger2 · J. Knierim1 · C. Klein3 · P. Stawowy3,4 · M. Hummel5 · V. Falk1,4,6,7 · E. Potapov1,4 · F. Schoenrath1,4 1

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Deutsches Herzzentrum Berlin, Berlin, Deutschland Dienstleistungs GmbH, Deutsches Herzzentrum Berlin, Berlin, Deutschland 3 Klinik für Innere Medizin/Kardiologie, Deutsches Herzzentrum Berlin, Berlin, Deutschland 4 Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort Berlin, Berlin, Deutschland 5 Paulinenkrankenhaus Berlin, Berlin, Deutschland 6 Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland 7 Departement für Gesundheitswissenschaften und Technologie, Eidesgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich, Zürich, Schweiz 2

Abrupter LVAD-Flussabfall nach Lysetherapie Zusammenfassung

Anamnese und Vorgeschichte

Ein 36-jähriger Patient mit einem linksventrikulären Herzunterstützungssystem („left ventricular assist device“ [LVAD]) befand sich in stationärer Behandlung aufgrund einer Pumpenthrombose. Nach Abschluss der Lysetherapie kam es zu einem abrupten Flussabfall und einer daraus resultierenden Alarmierung des Systems sowie einem Anstieg des arteriellen Pulsdrucks. Nach einer Datenauswertung des LVADs konnte prompt die Diagnose der akuten Obstruktion des Ausflussgrafts gestellt werden. Als Ursache schien eine Embolie innerhalb des Grafts wahrscheinlich. Ohne zeitlichen Verzug erfolgten die notfallmäßige Angiographie und Stentimplantation.

Die initiale Aufnahme des 36-jährigen Patienten erfolgte notfallmäßig aufgrund von persistierenden Alarmen des linksventrikulären Herzunterstützungssystems („left ventricular assist device“ [LVAD]) vom Typ HeartWare (Medtronic, Minneapolis, MN, USA), welches vor über 5 Jahren im Zuge einer terminalen Herzinsuffizienz auf dem Boden einer dilatativen Kardiomyopathie implantiert wurde. In den ersten Monaten nach Implantation kam es zu peripheren thrombembolischen Komplikationen, die folgenden Jahre verliefen komplikationsfrei. Es bestand eine aktive Listung zur Herztransplantation im Status „transplantabel“. Im Rahmen der aktuellen Vorstellung konnte in Zusammenschau

der technischen Systemabfrage, Klinik und serologischen Paramater (Zeichen der Hämolyse) eindeutig eine Thrombose am Impeller der Pumpe (sog. „intrapump thrombosis“, nachfolgende Pumpenthrombose) diagnostiziert und eine Lysetherapie im intensivmedizinischen Setting initiiert werden. Subjektiv bestand vor und während der Prozedur eine Beschwerdefreiheit unseres Patienten. Nach Abschluss der Lysetherapie kam es zu einem abrupten LVAD-Flussabfall und einer erneuten Systemalarmierung.

Diagnostik Klinischer Befund. In Ruhe keine Zeichen einer akuten Herzinsuffizienz. Anhaltende Alarmierung des LVADs. Sinus-

Abb. 1 9 Technisches LVAD-Profil. Stetiger Anstieg der Leistungsaufnahme und des daraus kalkulierten Pumpenflusses am LVAD im Rahmen der Pumpenthrombose (a), abrupter Abfall des Flusses während der Lysetherapie (b) Der