Analgetika im Notfall

  • PDF / 302,536 Bytes
  • 5 Pages / 595 x 792 pts Page_size
  • 83 Downloads / 158 Views

DOWNLOAD

REPORT


ieser Beitrag behandelt folgende Medikamente: 4 4 4 4 4

4 4

Fentanyl Sufentanil Remifentanil S-Ketamin

Welche Analgetika eignen sich für die Anwendung im Rahmen der Atemwegssicherung und welche Eigenschaften haben sie? Welche Therapieziele werden verfolgt? Welche Wirkprinzipien liegen zugrunde?

Indikation Die Indikation zur Atemwegssicherung in der Notfallmedizin bedingt gleichzeitig die Notwendigkeit zur Gabe eines hierfür geeigneten Analgetikums. Da die Durchführung einer Laryngoskopie zum Einbringen eines Endotrachealtubus mit einem starken Schmerzreiz einhergeht, bedarf es zuvor einer geeigneten medikamentösen analgetischen Therapie. Grundsätzlich muss eine in der Notfallmedizin eingesetzte Substanz zum Zwecke der Atemwegssicherung eine rasche und ausreichend hohe analgeDieser Beitrag ist Teil der umfassenden Serie „Pharmakotherapie in der Notfallversorgung“. Alle Beiträge werden auch von Vertretern des Rettungsfachpersonals begutachtet. Lesen Sie mehr zum Rahmen der Serie im Editorial https://doi.org/10.1007/s10049-01900634-1.

J. Alfitian · R. Schier Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Köln (AöR), Köln, Deutschland

Analgetika im Notfall Pharmakologische Optionen für die Atemwegssicherung im Rettungsdienst und in der Notaufnahme

tische Wirkung entfalten, da bei einer Indikation zur endotrachealen Intubation üblicherweise eine kritische Situation vorliegt, die einen schnellen und reibungslosen Ablauf der notfallmedizinischen Prozesse erfordert. Zusätzlich müssen unerwünschte Arzneimittelwirkungen, pharmakokinetische Parameter sowie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bei der Auswahl der geeigneten Substanz berücksichtigt werden.

Opioide Opioide wirken stark analgetisch und werden als hauptsächliches Analgetikum zur Atemwegsicherung (Intubation) verwendet. Da das Bewusstsein auch noch bei hohen Dosierungen von Opioiden erhalten bleibt, ist in dieser Situation die Kombination mit einem intravenösen Hypnotikum zur Narkoseeinleitung erforderlich. Opioide unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der analgetischen Potenz und der kontextsensitiven Halbwertszeit. Kurz wirksame Opioide wie Remifentanil sind sehr gut steuerbar und werden vor allem kontinuierlich über einen Perfusor verabreicht. Aufgrund der hohen analgetischen Potenz sind Opioide zudem eine Option in der Analgesie zur Atemwegsicherung bei Traumapatienten.

S-Ketamin S-Ketamin ist das S-Enantiomer von Ketamin, wobei Letzteres ein sogenanntes Racemat, also eine Zusammensetzung

aus zwei sich spiegelbildlich zueinander verhaltenden Molekülen – dem R- und dem S-Enantiomer – darstellt. S-Ketamin besitzt insbesondere in der präklinischen Notfallmedizin einen hohen Stellenwert, da es sowohl analgetisch als auch – bei ausreichender Dosierung – hypnotisch wirkt und somit auch für die Narkoseeinleitung zum Zwecke der Atemwegssicherung eingesetzt werden kann. Hierbei zeichnet es sich durch eine sympathomimetische Wirkung aus, die sich gerade bei Patienten mit hypovolämischem Schock günstig auswirkt. In subanäst