Antihypertensiva im Notfall

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REPORT


kamente 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4

Clevidipin, Clonidin, Enalapril, Esmolol, Metoprolol, Nitroglycerin, Nitroprussidnatrium, Nifedipin, Nitrendipin, Urapidil

C. Dodt München Klinik Bogenhausen, München, Deutschland

Antihypertensiva im Notfall Möglichkeiten der medikamentösen Blutdrucksenkung im Rettungsdienst und in der Notaufnahme

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Welche Medikamente stehen zur akuten Blutdrucksenkung im Notfall zur Verfügung? Welches Medikament ist am besten für die jeweilige Indikation geeignet? Welchen Zielblutdruck soll ich beim jeweiligen Krankheitsbild anstreben?

werte üblicherweise erst bei Überschreitung von 180/110 mm Hg relevant. Ab diesen Werten liegt eine hypertensive Entgleisung („hypertensive urgency“) vor, sofern keine Endorganschäden zu beobachten sind. Geht ein erhöhter Blutdruck mit einer Schädigung von Endorganen (Hirn, Herz, Nieren, Gefäße) einher, dann spricht man von einer hypertensiven Krise („hypertensive emergency“), die einer akuten medikamentösen Intervention und einer raschen ätiologischen Abklärung bedarf. Bei einigen notfallmedizinischen Erkrankungen wie der Aortendissektion muss der Blutdruck auch ohne stark erhöhte Werte auf nied-

Indikation Auch wenn die arterielle Hypertonie als eine dauerhafte Überschreitung von 140/90 mm Hg definiert ist, werden in der Notfallmedizin hypertensive Blutdruck-

Tab. 1 Pharmakodynamik gebräuchlicher Notfallantihypertensiva Klassifikation Medikament „Cardiac Systemischer output“ Gefäßwiderstand

Zentraler Venendruck

Adrenozeptormediierte Blutdrucksenkung Periphere α-Blockade

Urapidila

↓↑





Zentraler α2-Agonist; Sympathoinhibition

Clonidin





↓↑

Periphere ß1-Blockade

Esmolol, Metoprolol



↓↑

↓↑

Z. B. Nitrendipin





↓↑

↓↑



↓↑









Kalziumkanalblockade Dihydroperidine

Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer Enalapril Stickstoffmonoxid(NO)-Donatoren Dieser Beitrag ist Teil der umfassenden Serie „Pharmakotherapie in der Notfallversorgung“. Alle Beiträge werden auch von Vertretern des Rettungsfachpersonals begutachtet. Lesen Sie mehr zum Rahmen der Serie im Editorial https://doi.org/10.1007/s10049-01900634-1

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Notfall + Rettungsmedizin 6 · 2020

Glyceroltrinitrat; ↑ Nitroprussid-Natrium Schleifendiuretika Furosemid, Torasemid a

↓↑

Urapidil hat auch 5-HT1A-agonistische Eigenschaften ↓ Reduktion, ↑ Steigerung, ↓↑ Kein Effekt

Tab. 2

Übersicht nach Indikation

Indikation

Zielblutdruck

Erwünschte Wirkung

Optimale Substanz

Risiken

Kommentar

Akutes Koronarsyndrom

Maximale Senkung 30 % ab systolischem RR >160

Reduktion der Ischämie

Primär: Glyceroltrinitrat Sekundär: Metoprolol

Vorherige Einnahme von Phosphodieseterasehemmern kann sehr starke Blutdrucksenkung bewirken Keine Fibrinolyse bei RR >185/100 mm Hg

β-Blockade beeinflusst Mortalität günstig Bei starken Blutdruckabfällen an Rechtsherzinfarkt denken Schmerzmedikation und Benzodiazepine reduzieren den Sympathikotonus und sind deswegen wichtige Therapeutika zur Blutdrucksenkung

Akutes hypertensives Lungenödem

Senkung des RR um 20–30 %

Vorlast- und Nachlastsenkung Diurese