Muskelrelaxanzien im Notfall

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REPORT


er Beitrag behandelt folgende Medikamente: 4 4 4 4 4 4 4

Succinylcholin Rocuronium Vecuronium Sugammadex

Welche Muskelrelaxanzien sind im Notfall relevant? Worin unterscheiden sich die Medikamentengruppen? Welche Antagonisierungsmöglichkeiten bestehen?

Indikation Die endotracheale Intubation stellt den Goldstandard der Atemwegssicherung eines Notfallpatienten dar [10], wobei sich die Indikation aus einer vitalen Bedrohung aufgrund einer respiratorischen, kardiozirkulatorischen oder zerebralen Funktionsstörung ergibt. Wesentliche Vorteile der endotrachealen Intubation sind zum Beispiel der sichere Aspirationsschutz und die Möglichkeit der endotrachealen Absaugung sowie der kontrollierten Überdruckbeatmung auch unter Reanimationsbedingungen. Da eine notfallmäßige Intubation immer als schwierige Intubation zu betrachten ist, gilt es, die bestmöglichen Intubati-

D. Sander Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland

Muskelrelaxanzien im Notfall Möglichkeiten der Muskelrelaxation im Rettungsdienst und in der Notaufnahme

onsbedingungen zu schaffen. Während bei Patienten mit Kreislaufstillstand eine Intubation primär ohne Narkoseeinleitung durchgeführt werden kann, erfordern alle Patienten mit einem Glasgow-Coma-Scale-(GCS)-Score >3 eine Narkoseinduktion, wobei die Applikation eines Muskelrelaxans einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des ersten Intubationsversuchs leisten soll [10]. Hierbei gilt besonders der Anspruch eines raschen Wirkungseintritts des angewandten Muskelrelaxans, um die Zeitspanne zwischen Narkoseeinleitung und definitiver Atemwegssicherung möglichst kurz zu halten.

Therapieziel Bei Notfallintubationen soll durch die Muskelrelaxation die Chance auf eine schnellstmögliche und erfolgreiche Intubation im ersten Versuch maximal erhöht Tab. 1

werden. Dies gilt im Besonderen für Intubationen ohne Zwischenbeatmung im Sinne einer „rapid sequence induction“ (RSI) von nichtnüchternen Patienten. Insgesamt zielt die Anwendung von Muskelrelaxanzien auf die rasche Herstellung einer schlaffen Muskellähmung ab, welche das atraumatische Einführen des Laryngoskops, die sichere visuelle Einstellung der Glottisebene und das korrekte Einführen des Endotrachealtubus erleichtern soll.

Cave! Die alleinige Muskelrelaxation stellt weder Analgesie noch Sedierung dar. Somit ist bei der Narkoseinduktion stets eine Medikamentenkombination anzuwenden, welche neben der Muskelrelaxation die adäquate Hypnose und Analgesie sicherstellt.

Indikationen und Besonderheiten

Wirkstoff

Indikation

Anwendungsbesonderheiten

Succinylcholin (dMR)

„Rapid sequence induction“ (RSI)

Faszikulationen bei Wirkeintritt möglich Kann Hyperkaliämie auslösen Kein bzw. kritischer Einsatz bei Kleinkindern

Rocuronium (ndMR)

Dieser Beitrag ist Teil der umfassenden Serie „Pharmakotherapie in der Notfallversorgung“. Alle Beiträge werden auch von Vertretern des Rettungsfachpersonals begutachtet.

Narkoseeinleitung bei nüchternen und nichtnüchternen Patienten (als RSI) Erhaltung der Relaxation (bei Bedarf)

In erhö