Auslegung energiebezogener Anlagen und Prozesse
Durch nahezu jede neue technische Anlage oder Prozessveränderung wird das Gefüge der (Teil‐)Energieströme verändert. Dies hat nicht nur Auswirkung auf die netzbezogene energetische Arbeit, sondern auch auf die meist staatlich gelenkten oder regulierten En
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Ralf Tesch und Jan-Christoph Stoephasius
Zusammenfassung
Durch nahezu jede neue technische Anlage oder Prozessveränderung wird das Gefüge der (Teil-)Energieströme verändert. Dies hat nicht nur Auswirkung auf die netzbezogene energetische Arbeit, sondern auch auf die meist staatlich gelenkten oder regulierten Energienebenkosten wie Netznutzungsentgelte, Steuern, Umlagen, Abgaben, Zuschüsse oder Fördermittel. Die wertoptimale Auslegung einer technischen Anlage oder eines Prozesses unter vollständiger Berücksichtigung der resultierenden Energiekosten ist durch die große Zahl von Ausnahmeregelungen bei den Energienebenkosten sehr komplex. Im vorliegenden Beitrag wird gezeigt, wie die wertoptimierte Auslegung von technischen Anlagen oder Prozessen durch die Anwendung von Simulationstechniken durchgeführt werden kann. Projektrisiken wie mögliche gesetzliche Änderungen können quantifiziert werden, was zu deutlich verbessertem Management der Risiken führt. Der beschriebene Ansatz erfordert aufgrund der benötigten Kenntnisse sowohl technischer und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge als auch aller liquiditätswirksamen Vorgaben und Gesetzen inklusive möglicher Ausnahmeregelungen ein interdisziplinäres Vorgehen.
R. Tesch () J.-C. Stoephasius Nutreon Engineering GmbH Mainz, Deutschland E-Mail: [email protected] J.-C. Stoephasius E-Mail: [email protected] © Springer Fachmedien Wiesbaden 2017 F. J. Matzen und R. Tesch (Hrsg.), Industrielle Energiestrategie, DOI 10.1007/978-3-658-07606-1_17
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R. Tesch und J.-C. Stoephasius
Inhaltsverzeichnis 17.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17.2 Komplexe Wechselwirkungen bei den Energienebenkosten 17.3 Wertoptimierte Auslegung von Anlagen und Prozessen . . 17.4 Zusammenfassung und Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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17.1 Einleitung Industrieunternehmen beschäftigen sich bei Investitionsprojekten für technische Anlagen oder Prozessveränderungen intensiv mit der richtigen Wahl der Auslegungsparameter, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und ihren Unternehmenswert größtmöglich zu steigern. Solche Projekte können Investitionen in neue Prozesse wie beispielsweise Kapazitätserweiterungen, neue Produkte oder Initiativen zur Effizienzsteigerung bestehender Prozesse sein, um mit den bestehenden Produkten und Dienstleistungen einen höheren Ertrag zu erwirtschaften. Bei der Auslegung von technischen Anlagen oder Prozessveränderungen besteht daher für die Ingenieure und Projektverantwortlichen in der Regel die Aufgabe, eine Anlagenkonfiguration oder Prozessgestaltung so zu wählen, dass sie einen maximalen Barwert des Investitionsprojektes ermöglicht. Häufig wird zur Projektbewertung die Methode der statischen Amortisation
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