Degenerative Prozesse aufhalten und verbessern
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Degenerative Prozesse aufhalten und verbessern Bewegung fördern Bewegung und körperliches Training bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Demenz können die physische und psychische Leistungsfähigkeit deutlich verbessern. Eine Studie aus Heidelberg zeigt, dass Motorik und kognitive Leistungen durch Bewegungsförderung positiv beeinflusst werden können. Lisa Müller
ZUSAMMENFASSUNG Bei leichter bis mittelschwerer Demenz kann durch Bewegungsförderung und Training eine Verbesserung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit erzielt werden. Dieser Ansatz kann die medikamentöse und psychologische Therapie unterstützen und ergänzen. Alltagskompetenzen können erhalten oder verbessert werden. Die Bewegungsförderung kann sich aus Gruppen- und Heimtrainings zusammensetzen und durch Onlineangebote ergänzt werden. Gezieltes körperliches Training wird im stationären Pflegealltag meist als physiotherapeutische Maßnahme erbracht, dabei ist die Rolle der Pflegenden nicht zu unterschätzen: Bereits wenig aufwendige gezielte Bewegungsabläufe im pflegerischen Alltag können schon erfolgreich sein. Schlüsselwörter: Demenz, Bewegungsförderung, Pflege, Geriatrie
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m Laufe einer demenziellen Erkrankung lassen geistige und körperliche Leistungsfähigkeit nach. Kraft und Balance werden weniger und die Aufmerksamkeitsleistung nimmt ab. Stück für Stück verliert der betroffene Mensch seine Selbstständigkeit. Gezielte Bewegungsförderung und körperliches Training wirken diesem Prozess entgegen. Hierbei macht die Art der Demenz (vaskuläre oder Alzheimer Demenz) laut Studienergebnissen von Prof. Dr. Klaus Hauer keinen Unterschied (Hauer et al). Die Aspekte der Heidelberger Demenztrainingsstudie und die damit verbundenen wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Pflegealltag zu übernehmen, ist ein wichtiger Schritt in der akuten Betreuung geriatrischer Patienten mit demenziellen Erkrankungen. Häufig wird die Bewegungsförderung im Aufgabengebiet der Therapeuten angesiedelt, dies ist richtig und wichtig. Doch gerade die
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Pflegenden im stationären Bereich befassen sich während der Unterstützung jeglicher Aktivitäten des täglichen Lebens sehr mit den Alltagsproblemen der Patienten, kennen deren Bewegungsmuster und können die Fähigkeiten und Defizite der Patienten gut einschätzen. Das Herausstellen der Rolle der Pflege in der Bewegungsförderung in alltäglichen Pflegesituationen kann dazu beitragen, auf diesem Gebiet aktiver zu werden und die Kompetenzen des Pflegeteams zu stärken. So können beispielsweise auch biografische Aspekte in der Arbeit mit Patienten für die Bewegungsförderung genutzt werden. Es gilt, die Negativspirale eines stationären Krankenhausaufenthaltes zu durchbrechen, Reize zu setzen, Bewegung zu fördern und das Outcome des Patienten zu verbessern. Ein Anknüpfen an weitere Trainingsangebote in der Gruppe oder im Heimtraining nach dem stationären Aufenthalt wird so leichter. Die Erkenntnisse der positiven Beeinflussung durch Bewegungsförderung setzen hauptsächlich bei einer leichten bis mittelschweren Form der Demenz an
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