Beitrag zur Lehre von der Blutgerinnung

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REPORT


Meinen Eltern.

Der Verlauf und Vorgang der Blutgerinnung hat von jeher das regste IntereBBe der Biologen auf sich gezogen. Viele experimentelle Untersuchungen wurden zur Ergründung der Ursache und des Ablaufes derselben angestellt; darunter die ausführlichen und grundlegenden Arbeiten von Loeb, Conradi, Morawitz u. 3. Hierdurch wurde unzweideutig festgelegt, daß durch den Gehalt, die Bildung und die Zusetzung bestimmter Substanzen die Gerinnungsfähigkeit des Blutes beschleunigt, herabgesetzt oder völlig aufgehoben werden kann. Als solche kommen in Frage: die Kalksalze, die Kinase, sowie eine größere Anzahl anorganischer und organischer Stoffe. Weiterhin haben in eingehenden Mitteilungen Stuber und Heim gezeigt, daß die beschleunigende Wirkung der Organextrakte auf die Blutgerinnung als eine Folge ihres Lipase- und Fettgehaltes aufzufassen ist. Ihre mit Pferdeowatplasma und sm lebenden Tiere durchgeführten Versuche fanden in einer weiteren Arbeit von Stuber und Partsch, die den GerinnungBVorgang an mit Petroläther entfettetem Plasma prüften, eine weitere Stütze und bestätigten 80 die Angaben von Bordet-Delange und Zak, nach denen entfettetes Plasma sein Gerinnungsvermögen verliert und durch Zusatz lipoidartiger Substanzen dasselbe wiedergewinnt. Stuber sieht in dem Fettsäureradikal die eigentliche Ursache der Gerinnungsbeschleunigung.

Eine "Studien zur Chemie und Physiologie der Blutgerinnung, ill" betitelte Abhandlung von Herzfeld und Klinger, nach der entgegen den Ausführungen von Stuber und Heim den höheren Fettsäuren ein spezifischer Einfluß auf die Blut-

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gerinnung abgesprochen wird, und die Lipoide als keineswegs unerläßlich für die Gerinnung bezeichnet werden, veranlaßte mich auf .Anregung von Stuber ihre Arbeiten und die von Herzfeld und Klinger, soweit sie Organe und Organextrakte anlangten, nochmals einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Ahnliche Untersuchungen wurden von Yamada mit acetonextrahiertem Knochenmark und den dabei erhaltenen Acetonlipoiden angestellt. Doch kam genannter Autor zu negativen Ergebnissen. Nun muß aber gegen die Arbeit Yamadas ein Einwand erhoben werden. Die Wahl des Extraktionsmittels ist für eine quantitative Fettextraktion keineswegs gleichgültig. Es sei in dieser Hinsicht nur auf die Arbeiten von Erlandsen, Kumagawa-Suto und Ivar Bang verwiesen. Yamada selbst weist auch in seiner Arbeit darauf hin, daß er nur aUB Mangel an Petroläther Aceton zur Extraktion verwandt habe. Aceton steht aber bezüglich seines Fettextraktionsvermögens gegen den Petroläther weit zurück, 80 daß auf diese Weise zubereitete Organe keineswegs als fettfrei angesehen werden können. ·Außerdem reicht auch die Prozedur des einfachen Schüttelns nicht aus, um eine ausgiebige Extraktion zu erzielen. Die in Yamadas Versuchen aufgetretene Gerinnungsbeschleunigung nach Zusatz der "entfetteten" Organe dürfte dementsprechend durch die ungenügende Extraktion zu erklä.ren sein.

Im folgenden wird der 1. Teil der Versdche in extenso wiedergegeben. Methodik.

1. Zubereitung d er frischen Organextrakte. Die fri