Benjamin Benthaus, Dialektisches Denken von Kindern. Theoretische und empirische Studien zu philosophischer Bildung im G
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Benjamin Benthaus, Dialektisches Denken von Kindern. Theoretische und empirische Studien zu philosophischer Bildung im Grundschulalter (Erziehung, Schule, Gesellschaft Bd. 83) Baden Baden 2018. Ergon Verlag. 565 Seiten. 62,00 C Kerstin Michalik Online publiziert: 6. August 2020 © Der/die Autor(en) 2020
Das Philosophieren mit Kindern hat sich seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts in Deutschland zunehmend im Elementar- und Primarbereich verbreitet und ist in einigen Bundesländern inzwischen in den Kanon der Grundschulfächer aufgenommen worden. Auch im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur gibt es eine wachsende Zahl von Publikationen, die in das Philosophieren mit Kindern einführen oder Arbeits- und Impulsmaterialien für philosophische Gespräche anbieten. Dennoch gibt es hierzulande – im Gegensatz zum anglophonen Sprachraum – bislang noch wenig (empirische) Forschung zum Philosophieren mit Kindern. Erst in den letzten Jahren sind verschiedene Studien veröffentlicht worden, die das Ziel verfolgen, kognitive, sprachliche oder soziale Entwicklungsprozesse bei den Kindern zu untersuchen, Wirkungen des Philosophierens auf das Professionsverständnis von Lehrkräften oder die Relevanz des Philosophierens im Hinblick auf persönlichkeitsrelevante Bildungsprozesse zu begründen. Die Untersuchung von Benjamin Benthaus stellt einen weiteren Baustein in dieser Reihe von Studien dar. Sie verfolgt den Anspruch, vor dem Hintergrund kritischer Positionen zum bestehenden Schul- und Bildungssystem und der Forderung nach einer Rückbesinnung auf Bildung als einem gehaltvollen philosophischen Konzept jenseits von Bildungsstandards und Kompetenzbeschreibungen, die Bedeutung philosophischer Bildung von Kindern im Grundschulalter sowohl theoretisch als auch empirisch zu fundieren. Dabei stehen die didaktischen Potentiale dialektischen Philosophierens als einem „methodischen (Nach-)Denken des Subjekts in und anhand von Gegensätzen“ im Mittelpunkt, die nach Meinung von Benthaus für das Philoso-
Prof. Dr. K. Michalik () Faculty of Education, University of Hamburg, Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg, Deutschland E-Mail: [email protected]
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phieren in der Grundschule noch zu wenig Beachtung finden und so gut wie nicht erforscht sind. Dass in den didaktischen Diskursen zum Philosophieren mit Kindern nur ein einseitiges Verständnis von Dialektik zum Tragen komme, indem Dialektik ausschließlich als „positive Gesprächsdialektik“ (S. 30) verstanden werde, in der der Widerspruch grundsätzlich durch eine Synthese zu überwinden und eine auf Konsens ausgerichtete Lösung anzustreben sei, ist in dieser pauschalen Form allerdings eine nicht haltbare Behauptung. Denn es ist keineswegs der Fall, dass in den kinderphilosophischen Konzeptionen die Überwindung von Antinomien und Gegensätzen eine allgemeine Zielsetzung darstellt. Im theoretischen Teil der Arbeit steht das Bemühen im Vordergrund, die Bedeutung dialektischen Denkens als Bestandteil kinderphilosophischer Bildung zu fundieren. Hierzu wird zunächst ausführlich auf d
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