Biofeedback bei Stuhlinkontinenz

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REPORT


ich werden die Kern­ aussagen der Autoren von einer aktuell publizierten Metaanalyse gestützt, in der gezeigt wird, dass die Adipositas signifi­ kant mit Diarrhö assoziiert ist. Für Obsti­ pation und Inkontinenz wurde dieser Zu­ sammenhang nicht bestätigt [1]. BPD und BPD-DS verursachen eine gewaltige Malabsorption verbunden mit Flatulenz und Fettstühlen, was leicht eine Inkontinenzproblematik bedingen kann. Alle malabsorptiven Verfahren führen über vagale Manipulation, Veränderung von venösen Abflussbahnen, hormonel­ lem und mikrobiologischem Milieu zur Änderung der gastrointestinalen Funk­ tion und können damit auch die Defäka­ tion stark beeinflussen. Das AGB führt bei reiner Restriktion auch zu einer er­ schwerten Flüssigkeitsaufnahme und be­ dingt eher eine Obstipation. Inwieweit die Adipositas über eine ­Beckenbodeninsuffizienz den Symptom­ komplex mitbedingt, bleibt spekulativ. Poylin et al. regen funktionelle Untersu­ chungen an. Den Autoren kann insgesamt gefolgt werden, wenn sie zur Evaluation des Ef­

coloproctology 2012 · 34:373–375 DOI 10.1007/s00053-012-0310-8 Online publiziert: 26. September 2012 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2012

G. Kolbert

fekts von Übergewicht und bariatrischer Chirurgie auf Stuhlinkontinenz, Obstipa­ tion und Diarrhö prospektive Studien for­ dern. Hierzu ist die interdisziplinäre Zu­ sammenarbeit mit Koloproktologen, Uro­ gynäkologen und Urologen zielführend. Die S3-Leitlinie eröffnet mit ihren Emp­ fehlungen zu Evaluation und Diagnostik entsprechende Möglichkeiten [2].

Korrespondenzadresse Prof. Dr. W. Kneist Klinik und Poliklinik für Allgemein- und   Abdominalchirurgie, Universitätsmedizin der   Johannes Gutenberg-Universität Mainz Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz [email protected] Interessenkonflikt.  Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Literatur   1. Eslick GD (2011) Gastrointestinal symptoms and obesity: a meta-analysis. Obes Rev 13:469–479   2. Runkel N, Colombo-Benkmann M, Hüttl TP et al (2011) Evidence-based German guidelines for surgery for obesity. Int J Colorectal Dis 26:397–404

edh End- und Dickdarmzentrum Hannover

Biofeedback bei Stuhlinkontinenz Eine randomisierte Studie zum Vergleich unterschiedlicher Therapieregimen

Originalpublikation Bartlett L, Sloots K, Nowak M, Ho Y-H (2011) Biofeedback for fecal incontinence: a randomized study comparing exercise regimens. Dis Colon Rectum 54:846–856

Fragestellung und Hintergrund.  Stuhl­ inkontinenz betrifft bis zu 11% der aust­ ralischen Erwachsenen und 72% der Be­ wohner von Altenheimen. Biofeedback ist eine empfohlene konservative Thera­ pie in den Fällen, in denen durch Medi­ kation und Beckenbodenübungen keine Verbesserung der Ergebnisse bei den Pa­

tienten erzielt werden konnte. Diese ran­ domisierte klinische Studie hatte das Ziel, die Wirkung einer neuen Übungstherapie auf den Schweregrad von Stuhlinkonti­ nenz und Lebensqualität der teilnehmen­ den Patienten zu untersuchen. Sie wur­ de an der Anorectal Physiology Clinic, coloproctology 5 · 2012 

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