Bronchoskopische Intubation im Rahmen von Narkosen
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Intensivmedizin und Notfallmedizin
Leserbriefe Med Klin Intensivmed Notfmed https://doi.org/10.1007/s00063-020-00758-0 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
Sven Stieglitz1 · Markus Unnewehr2 · Dieter Köhler3 1
Klinik für Innere Medizin I. Pneumologie, Allergologie Schlaf- und Intensivmedizin am Wuppertaler Lungenzentrum, Universität Witten-Herdecke, Wuppertal, Deutschland 2 Innere Medizin V – Pneumologie, Infektiologie, Schlafmedizin, Allergologie, St. Barbara-Klinik Hamm, Hamm, Deutschland 3
Schmallenberg-Grafschaft, Deutschland
Bronchoskopische Intubation im Rahmen von Narkosen Pneumologische Expertise trifft auf anästhesiologisches Know-how
Leserbrief zu Cusick F, Wurm K, Konig V, Bauer M, Sponholz C (2020) Beidseitiger Pneumothorax bei fiberoptischer Wachintubation. Eine seltene Komplikation der Bronchoskopie. Med Klin Intensivmed Notfmed 115(6):491–494
Zu der sehr fundiert dargestellten Kasuistik gratulieren wir den Autoren [1]. Pneumothoraxe nach bronchoskopischer Intubation sind eine Rarität. Wir sind froh, diese Komplikation noch nie erlebt zu haben. Die Autoren beschreiben treffend, wie mit dieser gravierenden Komplikation rasch und effizient umgegangen werden muss. In der Kasuistik wird die Verwendung von Nasentropfen beschrieben. Wir nehmen daher an, dass es sich um eine nasale Intubation handelt. Es ist technisch etwas leichter, den Kehlkopfeingang über den nasalen Zugang zu erreichen als über den oralen. Die Nachteile des nasalen Zugangswegs überwiegen jedoch: Die Nasengänge sind häufig verengt, sodass das Einführen eines Bronchoskops selbst ohne Tubus oft schwierig ist. Verletzungen der Nasenschleimhäute führen zur Epistaxis, was die Sicht für die Prozedur verschlechtert. Der gravierendste Nachteil ist jedoch die Limitierung hinsichtlich des Tubusdurchmessers bei nasalem Zugang. Zur Sedierung verwenden wir ausschließlich Propofol im Sinne einer Monosedierung gemäß den Endoskopieleit-
linien [2–4] anstelle des in der Kasuistik verwendeten Remifentanils. Die zusätzliche topische Applikation von Lokalanästhetika wirkt antitussiv, unterdrückt die Reflexbronchokonstriktion [5, 6] und spart Sedativa sowohl bei der flexiblen Bronchoskopie als auch bei der bronchoskopischen Intubation. Die klinische Inspektion von Mundöffnung und einsehbarer Rachenanatomie wurde von Mallampati [7] beschrieben und schätzt das Risiko einer schwierigen laryngoskopischen Intubation ein. Die Klassifikation von Cormack und Lehane [8] beurteilt das laryngoskopische Bild. Der ebenfalls zitierte Arné-Score [9] integriert zusätzlich die Intubation, da gelegentlich auch Patienten, die gut laryngoskopisch einzustellen sind, trotzdem schwer zu intubieren sind. In der Nutzung ist er deutlich aufwändiger. Ferner wird bei laryngoskopischer Intubation noch zwischen erwartbarer und nichterwartbarer schwieriger Intubation unterschieden [10]. Die beiden letzten Scores gehen davon aus, dass die Intubation nicht auf die sicherst mögliche Weise, nämlich bronchoskopisch am sedierten Patienten, sondern laryngoskopisch am re
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