Interstitielle Keratitis im Rahmen einer Symptomtrias

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REPORT


Teil 1: Falldarstellung mit Anamnese, klinischem Befund und Diagnostik

K. Borgardts1 · J. Menzel-Severing · M. Roth · R. Guthoff · G. Geerling · K. Spaniol 1

Universitätsaugenklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

Interstitielle Keratitis im Rahmen einer Symptomtrias minderung rechts trotz Applikation der steroidhaltigen AT wieder zunehmend. Vier Tage später zeigte sich am Partnerauge die gleiche Symptomatik.

Anamnese

9 bis 12 Uhr mittelperipher und bis an das Zentrum heranreichend sowie eine episklerale Injektion und weißliche intrastromale Immunpräzipitate im anterioren Stroma limbusnah (. Abb. 1b).

Befund bei Erstvorstellung Ein 42-jähriger Mann stellte sich aufgrund rezidivierender Episoden von stechenden und drückenden Schmerzen sowie Fremdkörpergefühl mit Visusminderung auf dem rechten Auge seit etwa 4 Monaten vor (. Abb. 1a). Kurz zuvor habe der Patient an einer Diarrhö unklarer Genese gelitten mit anschließenden Ohrenschmerzen und Hyperakusis auf dem linken Ohr. Einen Tag später sei das rechte Auge schmerzhaft gerötet gewesen. Am Folgetag seien Gleichgewichtsstörungen hinzugekommen, woraufhin er stationär in einer Hals-Nasen-Ohren-Klinik behandelt wurde. Es wurde die Diagnose „Neuritis vestibularis“ gestellt und bei zunehmender Verschlechterung eine systemische Steroidtherapie eingeleitet. Die bisherige Therapie bestand aus Prednisolonacetat 1 % Augentropfen (AT) seit 2 Monaten bei Bedarf und antibiotikahaltigen AT, die nicht näher benannt werden konnten. Nach Absetzten der steroidhaltigen AT war es stets zu einem Rezidiv der Beschwerdesymptomatik gekommen. Unter der oralen Steroidtherapie, die zum Zeitpunkt der Vorstellung bei 250 mg pro Tag lag, beschrieb der Patient eine Hörverbesserung, weniger Gleichgewichtsstörungen sowie weniger Episoden der okulären Beschwerdesymptomatik. Seit einem Tag seien die Schmerzen und Visus-

Die AutorenG.GeerlingundK.Spaniol teilensich die Senior-Autorenschaft.

Weitere Diagnostik In der klinisch-ophthalmologischen Untersuchung zeigte sich bei einem beidseits bestkorrigierten Visus von 0,8 dezimal am rechten Auge ein zentral gelegenes stromales Infiltrat von ca. 5,5 × 3 mm. Das über dem Infiltrat gelegene Epithel war locker, jedoch geschlossen. Inferior des Infiltrats, im Bereich der sonst klaren Hornhaut, bestand ein Epitheldefekt (. Abb. 1a). Es waren keine Endothelpräzipitate zu sehen. Die Vorderkammer war reizfrei und die Linse altersentsprechend klar. Fundoskopisch zeigten sich keine Auffälligkeiten. Der Augendruck lag bei 9 mm Hg rechts, 11 mm Hg links. Am linken Auge, das bei Erstvorstellung reizfrei war, zeigten sich 4 Tage später auch eine diffuse stromale Trübung von

Eine rheumatologische Mitbeurteilung ergab keinen Hinweis auf eine rheumatische Grunderkrankung. Serologisch ergab sich der Hinweis auf frühere Infektionen mit Herpes-simplex-Viren (HSV) sowie Cytomegalovirus und Immunität gegen Varizella-Zoster. Es zeigte sich kein Anhalt auf eine aktive HSVInfektion oder Infektion mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV). Die Treponema-Serologie und Borrelien-