Cannabis-Vollextrakt bei neuropathischem Schmerz
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Aktuelles aus der deutschen Schmerzmedizin Analgesie Allein in Deutschland sind rund 3,9 Millionen Menschen von schweren und hoch problematischen chronischen Schmerzen und daraus resultierenden psychischen Beeinträchtigungen betroffen. In einer Querschnittsstudie gaben rund 27% aller Befragten an, unter chronischen Schmerzen zu leiden [1].
Dieser massive Bedarf steht einer eklatanten Unterversorgung durch Schmerzspezialisten gegenüber: Gerade einmal 2% aller Patienten mit chronischen Schmerzen werden tatsächlich durch einen Schmerztherapeuten betreut, und nur einer von zehn Betroffenen hat überhaupt jemals einen Spezialisten aufgesucht [3]. Orthopäden behandeln 27% Schmerzpatienten sind teuer dieser Patienten, der größte Teil (70%) ist Problematisch ist das nicht nur für die bei Allgemeinärzten in Behandlung [3]. Betroffenen: Allein die Versorgung von Das im März 2017 in Kraft getretene Patienten mit chronischen Rücken- „Cannabis-Gesetz“ ermöglicht erhebliche schmerzen kostet das deutsche Gesund- Verbesserungen in der Therapie solcher heitssystem jährlich ca. 50 Milliarden Patienten. Das Gesetz regelt die VerordEuro. Etwa zwei Drittel dieser Summe nung von Cannabisarzneimitteln als resultieren allein aus der Frühberentung Therapiealternative für den Einzelfall [2]. Ein Großteil dieser Kosten entfällt und immer dann, wenn eine schwerwieauf die schmerztherapeutische Behand- gende Erkrankung vorliegt. Arzt und lung. Patient müssen sich einen spürbar posi-
tiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf oder auf die Linderung einzelner Symptome versprechen. Neben der Schmerztherapie kann das auch bei bestimmten chronischen Erkrankungen wie multipler Sklerose, CED, schwerer Appetitlosigkeit und Übelkeit oder bei vielen weiteren Symptomen der Fall sein [4].red Quelle: Nach Informationen von Vayamed
Literatur: 1. Häuser W, Schmutzer G, Henningsen P, Brahler E. Chronic pain, pain disease, and satisfaction ofpatientswithpaintreatmentinGermany.Results of a representative population survey. Schmerz. 2014;28:483–92 2. Plass D, Vos T, Hornberg C, Scheidt-Nave C, Zeeb H, Kramer A. Trends in disease burden in Germany: results, implications and limitations of the Global Burden of Disease study. Dtsch Arztebl Int. 2014;111:629–38 3. Diet lM, Korczak D. Over-, under- andmisuse of pain treatment in Germany. GMS Health Technol Assess. 2011;7:Doc3 4. Horlemann J, Schürmann N, Horlemann C. DGS-PraxisLeitlinie Cannabis in der Schmerzmedizin. Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS), 2018
Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Nadstawek Schmerztherapeut am Schmerzzentrum an der Janker-Klinik Bonn
Interview mit Prof. Joachim Nadstawek, Bonn
© VErtanical
Frage: Prof. Nadstawek, wie bewerten Sie Cannabis in der Schmerztherapie? Nadstawek: Gerade bei Patienten mit schweren Erkrankungen, die teilweise ein jahrelanges Martyrium hinter sich haben, ist medizinisches Cannabis eine effektive Therapieoption. Ursache solcher Beschwerden sind oft neuropathische Schmerzen. Sowohl klinische Daten als auch meine eigene Erfahrung sprechen für das erhebliche Po
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