Neuropathischer Schmerz bei Diabetes: Passiert das Entscheidende in der Haut?
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Deutscher Schmerzkongress 2020
Neuropathischer Schmerz bei Diabetes: Passiert das Entscheidende in der Haut? In jüngster Zeit entdeckte Zusammenhänge zwischen Hautinnervation und Schmerzen könnten wegweisend für ein tieferes Verständnis schmerzhafter Polyneuropathien sein und vielleicht Ansätze für neue Therapien bieten.
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ie Pathomechanismen, die bei Men schen mit Diabetes zu einer schmerzhaften diabetischen Polyneuro pathie führen, sind weitgehend unge klärt. Bisherige Studien beschäftigten sich zum Großteil mit dem Einfluss der Hyperglykämie auf das Fortschreiten der Neuropathie. Daher ist mittlerweile gut belegt, dass eine gute Blutzuckereinstel lung die Progression der Nervenschädi gung verlangsamt. Im Tierversuch konn ten verschiedene mögliche Mechanis men der Glukotoxizität auf das Nerven system identifiziert werden. Dazu zählen die posttranslationale Modifikation von Proteinen durch Glukose und ein ge steigerter Glukosemetabolismus durch Aldosereduktase oder Glykolyse. In den letzten Jahren wurde aber im mer offensichtlicher, dass nicht nur die
unmittelbaren Folgen der Hyperglykä mie zum Fortschreiten der Neuropathie beitragen. Beispielsweise entdeckte man, dass periphere Nerven Insulinrezeptoren enthalten, die neurotrophe und neuro protektive Wirkungen von Insulin ver mitteln – und zwar unabhängig von der systemischen Glukoseregulation [Cal cutt NA. Pain 2020;161(Suppl 1):S65-86].
Die Dichte peptiderger Fasern korreliert mit Schmerzstärke Die intraepidermale Nervenfaserdichte messung in der Hautbiopsie gilt als einer der neuropathologischen Goldstandards in der Diagnostik der diabetischen Neu ropathie. Dieser Parameter differenziert aber nicht zwischen schmerzhafter und nicht schmerzhafter diabetischer Neu ropathie. Professor Frank Birklein, Neu
Funktionelles Bauchweh bei Kindern: Diagnostik mit Maß Chronisch rezidivierende Bauchschmerzen sind im Kindesalter häufig. Meist genügen Anamnese, klinische Untersuchung und ein Basislabor, um organische Ursachen auszuschließen. Bei funktionellen Störungen sind Überdiagnostik und „Doctor Hopping“ zu vermeiden. Stattdessen stehen Beratung und Psychotherapie im Zentrum der therapeutischen Bemühungen.
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em Konzept der funktionellen Ab dominalbeschwerden liegt ein biopsychosoziales Interaktionsmodell zu grunde,“ betont Professor Carsten Po sovszky, Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Ulm. Dabei scheint eine Vielzahl biologischer und psychi scher Faktoren in einer komplexen Inter aktion zu stehen, unter anderem geneti sche Faktoren, Motilitätsstörungen sowie metabolische und inflammatorische Me chanismen wie Mastzellaktivierung, Serotonin- und Zytokinausschüttung. Funktionelle gastrointestinale Störungen
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im Kindesalter seien, so Posovszky, nach der 2016 verabschiedeten Rom-IV-Klas sifikation einzuteilen [Hyams JS et al. Gastroenterology 2016;150:1456-68]. Bei den funktionellen Störungen mit Bauch schmerzen unterscheidet Rom IV die funktionelle Dyspepsie, das Reizdarm syndrom, die abdominelle Migräne und die Auss
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