Chirurgische Rekonstruktionen beim Larynxkarzinom

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REPORT


Arens1 · C. Schwemmle1 · S. Voigt-Zimmermann2 1

Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland 2 Abt. für Sprechwissenschaft und Phonetik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland

Chirurgische Rekonstruktionen beim Larynxkarzinom Die Qualität der Erstbehandlung ist entscheidend für die Ergebnisse der Larynxkarzinomtherapie und die Lebensqualität der Patienten. Bis heute konnte die endoskopische Resektion die transzervikale Teilresektion als chirurgische Therapie nicht völlig ersetzen. Die Patientenselektion für das optimale Behandlungskonzept basiert dabei auf der Ausdehnung des Tumors, dem Fachwissen des Chirurgen und den Erwartungen und/oder Anforderungen der Patienten. Sie ist für den Erfolg der Behandlung von größter Wichtigkeit. Supraglottische Karzinome können in der Regel endoskopisch transoral reseziert werden. Die Hauptindikation für eine offene Teilresektion sind nach Remmert [31] die mangelnde mikrolaryngoskopische Einstellbarkeit, die Ausdehnung der Tumoren sowie die ausgedehnte Knorpelinfiltration. Onkologisch bedingte Kontraindikationen sind ausgedehnte Invasion des Schildknorpels, Arytenoidfixation mit Interarytenoidinvasion, subglottische Extension mit Beteiligung des Krikoidknorpels, Läsionen, die sich außerhalb des Kehlkopfes erstrecken, und die ausgedehnte Invasion des präepiglottischen Raums. Tumoren des Kehlkopfes können sowohl die Stimmfunktion und die Atmung als auch den Schluckvorgang erheblich beeinträchtigen. Das Ziel der rekonstruktiven chirurgischen Behandlung von laryngealen Tumoren besteht primär darin, den Tumor suffizient zu resezieren und gleichzeitig die Auswirkungen der Behandlung auf Stimme, Atmung und Schlucken zu minimieren. Der Übergang von der offenen transzervikalen Resek-

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tion zur transoral-endoskopischen Resektion reduziert das chirurgisch-induzierte Gewebetrauma und die Häufigkeit postoperativer Komplikationen (vor allem Atemwegskomplikationen und Dysphonie). Dies schließt auch die sog. roboterassistierte Chirurgie ein [1]. Trotz der derzeit noch hohen Kosten lässt sich mit zunehmender Miniaturisierung in der roboterassistierten Chirurgie eine höhere Präzision der Tumorresektion auch bei ungünstigen Lokalisationen durch optimale endoskopische Kontrolle erzielen. Trotz der großen Fortschritte in der transoral-endoskopischen Larynxchirurgie („transoral laser microsurgery“, TLM, und „transoral robotic surgery“, TORS; [20]) bleiben auch weiterhin Indikationen für transzervikale Teilresektionen bestehen.

der Fortschritte der »TLMTrotz und der TORS bleiben Indikationen für transzervikale Teilresektionen Die rekonstruktive Chirurgie wird gerade bei kleinen Läsionen unter phonochirurgischen Aspekten durchgeführt. Hierbei werden alle chirurgischen Maßnahmen zur Verbesserung der Stimme (im weiteren Sinne auch zur Rehabilitation der Stimme nach Laryngektomie) bezeichnet [30]. Hierbei beeinflusst der Umfang der Glottisinsu