Der Urologe als Impfarzt
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P. Schneede1,3 · J. B. Schneede2 1
Klinikum Memmingen, Lehrkrankenhaus der LMU München, München, Deutschland Julius-Maximilians-Universität, Würzburg, Deutschland 3 Urologische Klinik, Klinikum Memmingen, Memmingen, Deutschland 2
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Der Urologe als Impfarzt Einleitung Die WHO (World Health Organization) beklagte 2019 Impfmüdigkeit noch als eine der 10 größten Bedrohungen globaler Gesundheit [13]. Noch Ende des gleichen Jahres schockierte dann der Beginn der COVID-19-Pandemie („coronavirus disease 2019“) die gesamte Menschheit in unvorstellbarer Form [7]. Weltweit begann in einem Wettlauf buchstäblich gegen Zeit und Tod die intensive Suche nach geeigneter Schutzimpfung. Impfmedizin qualifizierte damit erstmalig neben Forschung nach antiviralen Substanzen tatsächlich zur existenziellen Überlebensstrategie der Menschen in einer – offensichtlich auch für Infektionen – perfekt vernetzten Welt.
Facharztgruppen »stehenAllejetzt gleichsam in der Verantwortung für Impfempfehlungen Bleibt allein die Hoffnung, dass gemeinsam mit dieser COVID-19-Krise auch die weltweite Impfmüdigkeit nachhaltig überwunden und zukünftig staatliche Impfempfehlungen wieder größere Beachtung in der Bevölkerung finden werden. Alle Facharztgruppen, so auch die Urologen, stehen jetzt gleichsam in der Verantwortung, allgemein Impfempfehlungen zukünftig besser umzusetzen. Wie Urologen als Impfärzte ihren Beitrag hierzu leisten können, wird nachfolgend Dieser Beitrag ist dem Andenken des verstorbenen Begründers der Urologischen Klinik am Klinikum Memmingen, Herrn Professor Dr. med. Peter Faul, in vorzüglicher Hochachtung gewidmet.
zunächst formaljuristisch und dann an verschiedenen Krankheitsbildern und Patientengruppen dargelegt.
Juristische Grundlagen der Impfmedizin Rechtlich sind in Deutschland zunächst Impfberechtigung, Impfqualifikation und Impfhaftung der Urologen separat zu betrachten:
Impfberechtigung der Urologen Das erst am 01.03.2020 kürzlich in Kraft getretene Gesetz für den Schutz vor Masern und zur Stärkung der Impfprävention (Masernschutzgesetz [8]) beinhaltet u. a. eine wesentliche Klarstellung zur Impfberechtigung, auch für Urologen. Galten früher noch Gebietsbeschränkungen für einige Fachärzte bezüglich Schutzimpfungen [19] und waren diese verschiedentlich in einigen Ärztekammern an weitere Nachweise der Teilnahmen an Impfkursen gebunden [4], heißt es heute im Gesetz dazu: Zur Durchführung von Schutzimpfungen ist jeder Arzt berechtigt. Fachärzte dürfen Schutzimpfungen unabhängig von den Grenzen der Ausübung ihrer fachärztlichen Tätigkeit durchführen. Die Berechtigung zur Durchführung von Schutzimpfungen nach anderen bundesrechtlichen Vorschriften bleibt unberührt. Für sämtliche Schutzimpfungen gilt damit, dass diese nicht mehr an die Grenzen der einzelnen Fachgebiete gebunden sind und Fachärzte für Urologie nun auch sämtliche Impfungen gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) durchführen dürfen.
Impfqualifikation der Urologen Die fachliche Qualifikation
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