Diamond-Konzept zur Behandlung von Pseudarthrosen und Knochendefekten
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Matthias Miska · Gerhard Schmidmaier HTRG – Heidelberg Trauma Research Group, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
Redaktion G. Schmidmaier, Heidelberg
Diamond-Konzept zur Behandlung von Pseudarthrosen und Knochendefekten
Einleitung
lung basiert und diese in die Behandlung einfließen lässt. Daher hat sich das, erstmalig von Giannoudis et al. 2007 publizierte, Diamond-Konzept der Pseudarthrosenbehandlung mittlerweile international etabliert [1, 23, 24]. Eine Pseudarthrose wird dabei auf 5 Kriterien hin untersucht, die im Rahmen der Therapie zur Optimierung der biomechanischen und biologischen Voraussetzungen im Prozess der Knochenheilung speziell berücksichtigt werden sollten (. Abb. 1): 1. biomechanische Stabilität, 2. osteogene Zellen, 3. osteokonduktive Strukturen, 4. Wachstumsfaktoren, 5. Vaskularisation.
Die Therapie von Pseudarthrosen stellt mitunter eine der anspruchsvollsten Aufgaben in der Unfallchirurgie dar. Die komplexen Prozesse der Knochenregeneration können durch verschiedene Faktoren gestört werden und somit die Knochenbruchheilung als Ganzes beeinträchtigen [7, 11, 22]. Zudem muss angemerkt werden, dass der Begriff Pseudarthrose sehr weit gefasst ist und die gesamte Bandbreite bezüglich Lokalisation, Ursache und Schweregrad beinhaltet. Sicherlich kann zweifelsfrei festgestellt werden, dass eine hypertrophe Pseudarthrose an einer Klavikula nach konservativem Behandlungsversuch eine andere Anforderung bezüglich der Therapie darstellt als eine Infekt-/ Defektpseudarthrose des Tibiaschafts. Durch die Komplexität und Heterogenität des Erkrankungsbildes gestaltet sich die Festlegung eines Therapiestandards schwierig, da im Prinzip jeder Fall für sich gesondert betrachtet werden muss. Trotzdem ist es für den Behandler wichtig, ein Behandlungskonzept an der Hand zu haben, das eben diese individuellen Faktoren berücksichtigt und ihn dabei unterstützt, das optimale Therapieregime zu finden.
Die Lokalisation, der lokale Knochenund Weichteilbefund und der funktionelle Anspruch des Patienten spielen eine wesentliche Rolle in der Therapie. Hier gilt es anzumerken, dass im Rahmen der Analyse und Entwicklung eines Behandlungskonzeptes auch erwogen werden muss, dass nicht bei jedem Patienten ein knochenregenerativer Eingriff sinnvoll sein kann. Auch alternative Verfahren, wie die Amputation mit Versorgung einer Exoprothese, Endoprothesen oder Verbundosteosynthesen, müssen in Erwägung gezogen werden.
Diamond-Konzept
Biomechanische Stabilität
Dieser Problematik versuchten mehrere Autoren um Giannoudis et al. Rechnung zu tragen und entwickelten ein Behandlungskonzept, das auf wesentlichen Faktoren für eine erfolgreiche Knochenhei-
In Untersuchungen des eigenen Patientenkollektivs zeigte sich, dass das Implantatversagen bei ausbleibender oder prolongierter knöcherner Heilung, neben der Infektion, eine der beiden Haupt-
ursachen für Komplikationen und Revisionsoperationen nach Pseudarthrosenbeha
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