Die verunsicherte Generation Jugend und Wertewandel
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Die verunsicherte Generation Jugend und Wertewandel Ein Bericht des SINUS-Instituts im Auftrag des Bundesministers fur Jugend, Familie und Gesundheit
Leske + Budrich, Opladen 1983
CIP.Kurztiteleintragung der Deutschen Bibliothek Die verunsicherte Generation: J ugend und Wertewandel; ein Bericht des SINUS·Instituts im Auftrag des Bundesministers flir Jugend, Familie und Gesundheit. Opladen: Leske und Budrich, 1983 ISBN 978-3-8100-0464-2 ISBN 978-3-322-93764-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-93764-3 NE: Sozialwissenschaftliches Institut Nowak und Soergel (Miinchen; Heidelberg) (c) 1983 by Leske Verlag + Budrich GmbH, Leverkusen
Vorwort
Die Ergebnisse der vorliegenden Jugend-Untersuchung, die noch von der frliheren Bundesregierung in Auftrag gegeben wurde und deren Felderhebung im Sommer 1982 stattfand, zeigen auf den ersten Blick ein widersprlichliches Bild: Da ist eine junge Generation, die die personlichen Beziehungen, den direkten Umgang miteinander, aber auch die gegenseitige Verantwortung und Solidaritat auf eine ganz neue und, wie ich meine, gute Weise ernst nimmt. Besonders wichtig scheinen mir die Einstellungen der Jugendlichen zum Zusammenleben und zur Familie: Sie stimmen auf eine fUr viele vielleicht liberraschende Weise mit dem liberein, was mir die Idee der Partnerschaftlichkeit in Ehe und Familie bedeutet. Flir 70-90 % aller Befragten sind "sexuelle Treue", "GefUhle zeigen konnen", "Empfindsamkeit", Ziirtlichkeit", "Kinderliebe" aber auch "Aktivitat", Kreativitiit" und "Selbstsicherheit" gleicherma~en wichtig und zwar fUr Manner und Frauen. Etwa 45 % sprechen sich fUr eine partnerschaftliche Aufteilung von Beruf, Haushaltsfiihrung und Kindererziehung aus. Dies ist eine Ermutigung fUr einen Politiker, der ohnehin der Oberzeugung ist, da~ es entscheidend darauf ankommt, einer so verstandenen Partnerschaft in Ehe und Familie neue und bessere Rahmenbedingungen ihrer Verwirklichung zu verschaffen. Vor allem wird es in diesem Zusammenhang darauf ankommen, den jungen Familien die Chance zu geben, eine solche Partnerschaft von Anfang an zu entwickeln und einzuliben. Die Jugend '83 ist ganz anders als manch gangiges Klischee. Der jungen Generation von heute bedeuten Beruf und Leistung nach wie vor einen wichtigen Lebensinhalt. Aber viele Jugendliche haben ein umfassendes Verstandnis von "Arbeit", und sie erwarten zu Recht, da~ die Politik mehr als bisher darauf eingeht. Es ist eben nicht richtig, da~ junge Menschen sich im Dienste ihrer vermeintlichen Selbst-
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verwirklichung in der Freizeit nur aus dem Arbeitsleben zurlickziehen und mit sich selbst beschliftigen wollen. Es geht ihnen nicht nur urn den materiellen Ertrag ihrer Arbeit, sondem auch darum, dafl, sie sich mit ihr identifizieren konnen im Rahmen humaner Arbeitsbedingungen; sie wollen auch jenseits beruflicher Tiitigkeit einen sinnvollen Beitrag leisten, urn im Engagement flir andere auch sich selbst zu finden. Auch das Leiden der jungen Arbeitslosen ist nicht nur darin begrlindet, dafl, ihnen das materielle Entgelt ihrer moglichen Mitarbeit f
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