Jugend und Alkohol

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REPORT


Neuropsychiatr https://doi.org/10.1007/s40211-020-00365-7

Jugend und Alkohol Eine Bestandsaufnahme mit Blick auf die Situation in Österreich Katrin Skala

Eingegangen: 3. August 2020 / Angenommen: 6. Oktober 2020 © Der/die Autor(en) 2020

Zusammenfassung Im vorliegenden Artikel wird auf die Rolle von Alkohol in unserer Gesellschaft sowie auf dessen Bedeutung für Jugendliche eingegangen. Spezifika der Wechselwirkung von Alkohol und dem adoleszenten Gehirn werden erläutert und die epidemiologische Entwicklung des Alkoholkonsums bei österreichischen Minderjährigen beschrieben. Es werden darüber hinaus relevanteRisiken für problematische Konsummuster und mögliche Wege zur Prävention erörtert. Schlüsselwörter Alkohol · Jugendliche · Österreich

Youth and Alcohol A survey with a view to the situation in Austria Summary The present paper deals with the role of alcohol in our society and its importance for young people. Specifics of the interaction of alcohol and the adolescent brain are illustrated and the epidemiological development of alcohol consumption in Austrian minors is being described. Significant risks for problematic consumption patterns and possible ways of prevention are also discussed. Keywords Alcohol · Adolescents · Austria

Einleitung Alkohol ist in unseren Breiten historisch tradiert die Kulturdroge schlechthin. Bereits im alten Rom und Griechenland gab es mit Bacchus und Dionysos GottAssoc. Prof. PD Dr. K. Skala () Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Medizinische Universität Wien, Spitalgasse 23, 1090 Wien, Österreich [email protected]

K

heiten des Weines und des Rausches [1] und Odysseus verwendete Alkohol sogar gleichsam als Waffe, indem er Polyphem gezielt betrunken machte, um ihn blenden zu können [2]. Auch in der Bibel wurde festgehalten, dass „Der Wein des Menschen Herz erfreuen möge“ [3]. Heute ist Alkohol zur Gebrauchsdroge geworden, stellt einen festen Bestandteil gesellschaftlicher Bräuche und Gepflogenheiten dar und dient der Festigung oder Knüpfung sozialer Kontakte im Umfeld festlicher Anlässe. Keine andere psychotrope Substanz wird von einem derart großen Prozentteil der Bevölkerung ohne relevante psychische oder somatische Folgen konsumiert [4]. Während Alkoholabhängigkeit im Jugendalter ein relativ seltenes Phänomen darstellt, ist Alkoholkonsum unter Jugendlichen ist in vielen Ländern der Europäischen Region sowie auch in Nordamerika ein verbreitetes Phänomen. Während das Suchen und Überschreiten von Grenzen gleichsam zu den Entwicklungsaufgaben der Adoleszenz gehören, wird riskantes Trinkverhalten, gerade bei Adoleszenten, mit einer Vielzahl an nachteiligen Folgen für die psychische, soziale und physische Gesundheit in Zusammenhang gebracht. In diesem Spannungsfeld aus Autonomieentwicklung und Abgrenzung qua psychotroper Substanz und dem Risiko gravierender Kollateralschäden muss der Konsum von Alkohol im Jugendalter reflektiert werden.

Gesetzliche Rahmenbedingungen Das Jugendschutzgesetz, welches mit 2019 bundesweit vereinheitlicht wurde, sieht ein ge