Effizient entlassen, aber sicher

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REPORT


Effizient entlassen, aber sicher Komplexe Strukturen erfordern neue Lösungen  Entlassmanagement ist aufgrund des neuen Rahmenvertrags und der damit verschärften Anforderungen ein zentrales Thema für Kliniken. Der demographische Wandel und das daraus resultierende steigende Patientenalter setzen die Schnittstellen in Kliniken zusätzlich unter Druck.    Christine von Reibnitz

ZUSAMMENFASSUNG Es gibt immer mehr Patienten mit pflegerischem oder geriatrischem Versorgungsbedarf und somit mehr Arbeit im Entlassmanagement. Patienten benötigen zunehmend über den Krankenhausaufenthalt hinaus medizinische und pflegerische Unterstützung, welche effizient zu organisieren ist. Der Koordinations- und Dokumentationsaufwand stellt das Klinikpersonal jedoch vor eine administrative Herausforderung. Die Digitalisierung von Abläufen und deren lokal zentralisierte Koordination können hier einen wichtigen Beitrag zur Arbeitsentlastung und Abhilfe schaffen. Schlüsselwörter: Entlassmanagement, Digitalisierung, Dokumentation, Versorgungslage

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ie demografische Entwicklung der kommenden Jahre wird as Gesundheitswesen – insbesondere bei der medizinischen und pflegerischen Versorgung – vor große Herausforderungen stellen. Angesichts dieser Entwicklung sowie der sozial- und gesundheitspolitischen Zielsetzungen („bedarfsgerechte Leistungen“, „ambulant vor stationär“, „Rehabilitation vor Pflege“, „selbständige Lebens- und Haushaltsführung im Alter“) ist es notwendig, im ambulanten Bereich innovative Strukturen zur niederschwelligen wohnortnahen geriatrischen Versorgung zu entwickeln, um durch komplexe Maßnahmen den Verbleib der älteren Menschen in ihrer Häuslichkeit, die Vermeidung oder Reduzierung der Pflegebedürftigkeit, die Verbesserung ihrer Gesundheit und Lebensqualität sowie den Erhalt der Alltagskompetenz zu optimieren. Das Ziel sollte es sein, eine dauerhaft flächendeckende und wohnortnahe bedarfsgerechte Versorgung älterer und multimorbider Patienten sicherzustellen – idealerweise im Zusammenspiel von Pflegenden, Ärzten und weiteren Berufsgruppen. Nur so kann der zu erwartenden Entwicklung in vielen Regionen Deutschlands und den sich daraufhin abzeichnenden Versorgungsengpässen effektiv entgegen gewirkt werden.

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Die pflegerische Versorgung lässt sich durch eine Zunahme der Pflegebedürftigkeit bei gleichzeitiger Abnahme der Erwerbsfähigen und fehlendem Fachpersonal kennzeichnen. In allen Sektoren resultieren erhebliche Versorgungslücken. Schätzungen zufolge wird die Zahl der benötigten Vollzeitäquivalente auf 353.000 Pflegekräfte beziffert, davon 25% im ambulanten und 75% im stationären Bereich (Statistisches Bundesamt 2020). Neben der Bevölkerungsalterung verschieben sich die Versorgungsstrukturen und professionelle Versorgungsformen werden langfristig an Bedeutung gewinnen. Hinzu kommt, dass die sektorale Trennung und die starke Budgetorientierung im deutschen Gesundheitswesen für die kontinuierliche Versorgung von kranken und pflegebedürftigen Menschen ein großes Problem sind. An den Schnittstellen der Versorgung – beispielswei