Einlage einer perkutanen Nephrostomie im offenen Magnetresonanztomographen

  • PDF / 516,877 Bytes
  • 6 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
  • 11 Downloads / 235 Views

DOWNLOAD

REPORT


rsch1 · J.J. Wendler1 · F. Fischbach2 · D. Schindele1 · A. Janitzky1 · D. Baumunk1  U.-B. Liehr1 · J. Ricke2 · M. Schostak1 1 Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R., Magdeburg 2 Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Magdeburg

Einlage einer perkutanen Nephrostomie im offenen Magnetresonanztomographen Klinische Ergebnisse und aktueller Status   in der Urologie

Hintergrund und Fragestellung Die perkutane Nephrostomie (PCN) ist ein wirksames und unkompliziertes Verfahren zur Entlastung einer Harntransportstörung. Um eine korrekte Lage der PCN zu erzielen, ist eine Kombination von Sonographie und Röntgendurchleuchtung üblich. Allerdings ist diese Bildgebung gelegentlich nicht ausreichend und eine ergänzende Darstellung über andere Verfahren erforderlich [1, 16, 19, 20]. Die Computertomographie (CT) ermöglicht zwar auch eine Darstellung in Echtzeit, jedoch sind Strahlenexposition und die schlechtere Visualisierung [10] des Nierenbeckenkelchsystems (NBKS) in der nativen Fluoroskopie von Nachteil. Die Magnetresonanztomographie (MRT) wäre eine wünschenswerte Alternative. Eine Strahlenexposition findet nicht statt, das NBKS kann auch ohne Stauung gut dargestellt werden. Die vorliegende Studie analysiert die routinemäßige PCN-Anlage in einem offenen MRT bei Patienten, bei denen eine konventionell-urologische Manipulation nicht möglich war.

Material und Methoden Nach schriftlicher Einverständniserklärung wurden alle Patienten mit Indikation zur Nephrostomie, bei denen die konven-

1722 | 

Der Urologe 12 · 2012

tionelle urologische Technik nicht durchführbar war, eingeschlossen. Kontraindikationen für eine MR-Intervention waren metallische Implantate und Schrittmacher. Wesentliches Merkmal des für diese Studie verwendeten MRT (offener 1,0-TMR-Tomograph; Panorama HFO™, Philips Healthcare®, Best, The Netherlands) ist die offene Bauweise (. Abb. 1) Zur Verbesserung der Bildqualität wurde zusätzlich eine Oberflächenspule genutzt, die den Patienten über den Bereich der zu punktierenden Niere gelegt wurde (. Abb. 2). Obwohl der Patient prinzipiell in jeder Position gelagert werden konnte, erwies sich für den Patienten und den Arzt die Bauch- oder Halbseitenlagerung als optimale Lage (. Abb. 3). Auf Basis einer präinterventionellen, diagnostischen, T2-gewichteten MR-Bildgebung (Aquisitionszeit ca. 2 min) konnte die Beurteilung der Anatomie, des Status der Harnstauung, die Abgrenzung von Zysten und die Planung des Punktionswegs erfolgen (. Abb. 4). Zur Minimierung von Blutungskomplikationen sollte die Planung der Punktion entlang der Brödel-Linie im relativ avaskulären Gebiet zwischen vorderer und hinterer Gefäßversorgung in Richtung der unteren Kelchgruppe erfolgen. Nach der diagnostischen Bildgebung erfolgte die Intervention. Zur Punktion

wurde eine 18-gg-MR-kompatible Nadel mit einer Länge von 150 mm (Invivo®, Schwerin, Germany) verwendet. Der Punktionseintritt wurde mit dem Finger in einer Bildebene festgelegt und mit einem Stift an der Haut mar