Entwicklungsabweichungen im Kindesalter

Kennen Sie Kinder wie Jonas? Kinder, die durch Verhaltensprobleme auffallen und offensichtlich vom »normalen« kindlichen Entwicklungsverlauf abweichen. In diesem Kapitel werden verschiedene Ausprägungen und Dimensionen kindlicher Entwicklungsabweichungen

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REPORT


17

17 Entwicklungsabweichungen im Kindesalter 17.1

Entwicklungsabweichungen: Definition und Klassifikation – 235

17.2

Prävalenz

17.3

Risiko- und Schutzfaktoren – 237

17.3.1 17.3.2 17.3.3 17.3.4

Generelle Aspekte – 237 Interne Risiko- und Schutzfaktoren – 238 Externe Risiko- und Schutzfaktoren – 241 Integration verschiedener Faktoren – 245

17.4

Diagnostik

17.5

Prävention und Intervention – 249

17.5.1 Präventionsansätze – 249 17.5.2 Interventionsansätze – 250

– 237 17.6

– 245

17.4.1 Ziele der Diagnostik – 245 17.4.2 Bestandteile der Diagnostik – 246

Beschreibung einzelner Störungsbilder – 251

17.6.1 Regulationsstörungen im Säuglingsalter: Schrei-, Schlaf- und Fütterstörungen – 251 17.6.2 Enuresis und Enkopresis – 252 17.6.3 Tiefgreifende Entwicklungsstörungen – 253 17.6.4 Angststörungen – 254 17.6.5 Hyperkinetische Störungen – 256 17.6.6 Aggressiv-oppositionelles Verhalten – 257 17.6.7 Umschriebene Entwicklungsstörungen – 258

Lernziele 4 Entwicklungsabweichungen definieren können. 4 Günstige und weniger günstige Entwicklungsbedingungen sowie Risiko- und Schutzfaktoren benennen können.

4 Ansatzmöglichkeiten zur Diagnose von Entwicklungsabweichungen kennen. 4 Präventions- und Interventionsansätze kennen. 4 Mögliche Störungen im Kindesalter erläutern können.

Beispiel

Jonas ist 11 Jahre alt und geht in die 6. Klasse einer Gesamtschule. Seine schulischen Leistungen sind miserabel: Im letzten Jahr hat er mit Mühe und Not die Versetzung geschafft. Er schwänzt regelmäßig die Schule und vertreibt sich die Zeit meistens mit »Abhängen« oder stundenlangem Computerspielen. Bei seinen Klassenkameraden ist Jonas nicht besonders beliebt: Er gerät häufig in Streit mit ihnen und nicht selten kommt es zu Raufereien oder Prügeleien zwischen ihm und anderen Jungen seines Alters. Er hat drei »gute Kumpels«, mit denen er regelmäßig zusam-

men ist. Auch sie fallen durch schlechte Schulnoten und ständige Konflikte mit Mitschülern und Lehrern auf. Von seinen Eltern lässt sich Jonas nicht viel sagen. Wenn sie ihn wegen seines Verhaltens zur Rede stellen, ignoriert er sie entweder oder bekommt Wutausbrüche, bei denen nicht selten Sachen zu Bruch gehen. Er sieht sich selber als »Sündenbock«, der von den anderen provoziert oder angestachelt wird, und zeigt keinerlei Verständnis dafür, dass seine Lehrer und Eltern sein Verhalten nicht dulden.

Kennen Sie Kinder wie Jonas? Kinder, die durch Verhaltensprobleme auffallen und offensichtlich vom »normalen« kindlichen Entwicklungsverlauf abweichen. In diesem Kapitel werden verschiedene Ausprägungen und Dimensionen kindlicher Entwicklungsabweichungen und mögliche Ursachen sowie präventive und therapeutische Maßnahmen vorgestellt.

A. Lohaus, M. Vierhaus, Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters für Bachelor, DOI 10.1007/978-3-642-34435-0_17, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

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17.1

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Entwicklungsabweichungen: Definition und Klassifikation

Definition Eine Entwicklungsabweichung besteht dann, w