Erstlinientherapie des mRCC: Entscheidungshilfe in der Therapieauswahl

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REPORT


Pharmaforum

— Jeder dritte über 75-Jährige leidet unter häufigen Miktionen und imperativem Harndrang, so PD Dr. Matthias Oelke, Hannover. Diese Symptome einer überaktiven Blase (OAB), oftmals verbunden mit unkontrolliertem Urinabgang, beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität, sondern begünstigen auch Stürze und Frakturen oder sogar eine vorzeitige Heimeinweisung. Dennoch erhalte ein Großteil der Betroffenen keine geeignete Behandlung. Wegen der Multimorbidität und Polymedikation vieler Senioren empfiehlt Oelke jedoch vor jeder Pharmakotherapie eine wohlüberlegte Nutzen-/ Risikobewertung. Bei der Wahl des Antimuskarinikums sei speziell ein möglicher Einfluss auf kognitive Funktionen zu berücksichtigen, zumal versteckte anticholinerge Effekte der Komedikation dessen Wirkung potenzieren können. Gute Erfahrungen hat Oelke mit Fesoterodin (Toviaz®) gemacht: Der Wirkstoff ist kaum gehirngängig, wird nicht über das CYP450-System der Leber verstoffwechselt und kann auch bei leicht bis mäßig eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion verabreicht werden. In der prospektiven SOFIAStudie zur Wirksamkeit und Verträglichkeit einer antimuskarinen OAB-Therapie bei älteren Patienten reduzierte Fesoterodin die Anzahl der Drangepisoden im Placebovergleich signifikant stärker (-3,5 vs.-1.9) [Wagg

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Überaktive Blase: ältere Patienten effektiv und sicher behandeln

Bei Senioren sollte vor jeder Pharmakotherapie die Komedikation in eine Nutzen-/Risikobewertung einbezogen werden.

A et al. J Am Geriatr Soc 2013; 61: 185–93]. Ebenso sank die Häufigkeit der Miktionen tagsüber (-1,9 vs. -0,5) und nachts (-0,9 vs. -0,3). Die gute Symptomreduktion ging dabei nicht zu Lasten der kognitiven Funktion im Mini-Mental-Status-Test (MMST). Dass bei suboptimaler Effektivität einer antimuskarinen Vormedikation ein Therapiewechsel sinnvoll sein kann, zeigen aktuelle Ergebnisse der AFTER-Studie [Cardozo L et al. Eur Urol Suppl 2013; 12: e740–1]. So verbesserte sich nach Umstellung des

Therapiestandards Tolterodin ER 4 mg auf die Fesoterodin-Höchstdosis (8 mg) die Anzahl der Drang- (-3,5 vs. -2,8) und Dranginkontinenzepisoden (-2,4 vs. -1,9) nach zwölf Wochen signifikant stärker als unter Placebo. Dr. Martina-Jasmin Utzt Pressekonferenz „Fesoterodin – individualisierte Therapie der überaktiven Blase für jedes Alter“ im Rahmen des 65. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie, Dresden, 27. September 2013 Veranstalter: Pfizer, Berlin

Erstlinientherapie des mRCC: Entscheidungshilfe in der Therapieauswahl — Für die Erstlinientherapie des klarzelligen fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms (RCC) sind Sunitinib und Pazopanib (Votrient®) zugelassen. Beide werden neben Bevacizumab von den Leitlinien empfohlen. „Die Effektivität der drei Substanzen hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens ist mit median zehn bis elf Monaten vergleichbar“, erklärte Prof. Marc-Oliver Grimm, Jena. Für die Therapieauswahl seien daher weitere Kriterien wichtig, etwa das Sicherheits- und Lebensqualitätsprofil. Hier hat Pazopanib gegenüber S