ESUS-Patienten: Antikoagulation auf Basis der Vorhoffibrose?

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REPORT


terium für den „klinischen Erfolg“ war der Anteil an Patienten ohne symptomatische atriale Arrhythmien in den ersten 15 Monaten nach der Ablation. Die Erfolgsrate betrug in diesem Fall 80,4 %. Wurde als Kriterium die Freiheit von allen dokumentierten bzw. allen dokumentierten symptomatischen atrialen Arrhythmien bei Patienten ohne jegliche antiarrhythmische Pharmakotherapie (Klasse-I/III-Antiarrhythmika) angelegt, ergaben sich Erfolgsraten von 57,7 bzw. 64,7 %. Alle Teilnehmer der PRECEPT-Studie waren bei der Katheterablation standardmäßig einer Pulmonalvenenisolation (PVI) unterzogen worden. Bei 55,5 % aller Prozeduren beschränkte man sich allein auf die PVI, während in 44,5 % der Fälle die PVI um eine zusätzliche atriale Substratablation erweitert worden war.

Engmaschiges HerzrhythmusMonitoring Bestandteil der Studie war eine relativ engmaschige Herzrhythmus-Überwachung, die regelmäßige EKG- und Holter-EKG-Kontrollen sowie eine transtelefonische Übermittlung beinhaltete. Ein kontinuierliche Monitoring etwa

ESUS-Patienten: Antikoagulation auf Basis der Vorhoffibrose? Weiter Rätselraten um unklare embolische Schlaganfälle: Eine Vorhoffibrose scheint das Risiko erneuter Schlaganfälle zu erhöhen. Könnte das therapie­ relevant sein?

U

nklare embolische Schlaganfälle (ESUS) machen Schätzungen zufolge rund ein Viertel aller ischämischen Schlaganfälle aus. Vorhofflimmern gilt als mögliche Ursache. Tatsächlich werde aber auch bei längerfristigem Rhythmusmonitoring nur bei etwa einem Drittel der ESUS-Patienten Vorhofflimmern gefunden, sagte Prof. Nazem Akoum, Universität Washington. Bei der Tagung Heart Rhythm 2020 berichtete er über eine prospektive Kohortenstudie mit 201 Patienten der Universitäten von Washington State und Utah sowie des CARDIOVASC  2020; 20 (4)

Klinikums Coburg. 100 Teilnehmer hatten Vorhofflimmern, bei 101 Teilnehmern war kein Vorhofflimmern bekannt. Von den Patienten ohne Vorhofflimmern waren 35 gesund, 51 hatten einen ESUS erlitten und 15 bildeten eine Kontrollgruppe mit lakunärem Schlaganfall. In der Vorhofflimmer-Gruppe hatte die Hälfte der Patienten eine Schlaganfallanamnese, die andere Hälfte nicht.

Gemeinsame Ursache Vorhoffibrose Die Wissenschaftler interessierten sich für die Frage, inwieweit eine per MRT

mittels implantierbarer Loop-Recorder war in der Studienplanung aber nicht vorgesehen. Bei einem solchen Monitoring wären sicher wesentlich mehr asymptomatische Arrhythmie-Episoden detektiert worden – was wohl die Erfolgsquote bezüglich aller entdeckten Arrhythmien verringert hätte, nicht aber die Quote bezüglich des klinischen Erfolgs. Gemäß Studiendesign waren die ersten drei Monate nach Ablation als Phase der Anpassung von medikamentösen Therapien und die folgenden drei Monaten als Phase der „Therapiekonsolidierung“ festgelegt (Blanking-Periode von sechs Monaten). Jetzt ist es Sache der FDA zu entscheiden, ob diese Daten es rechtfertigen, erstmals einem Ablationskatheter die Zulassung für die Indikation persistierendes Vorhofflimmern zu erteilen. Die Chancen dafür stehen nicht schlec