Bildgebung auf der Intensivstation

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Intensivmedizin und Notfallmedizin

Leitthema Med Klin Intensivmed Notfmed 2020 · 115:557–565 https://doi.org/10.1007/s00063-020-00735-7 Eingegangen: 7. September 2020 Angenommen: 7. September 2020 Online publiziert: 29. September 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Redaktion M. Buerke, Siegen C. Hermes, Bonn S. Petros, Leipzig

Röntgendiagnostik Röntgenaufnahmen des Thorax sind die häufigsten Untersuchungen auf der Intensivstation. Trotz ihrer Limitationen spielen diese Untersuchungen eine wichtige Rolle bei der Beurteilung von Lungen- und Herzerkrankungen sowie zur Kontrolle der Katheterlage bei kritisch kranken Patienten [1]. Die Bildgebung des Abdomens erfolgt häufig mit einfachen Röntgenaufnahmen, um eine Perforation oder einen Ileus zu erkennen. Da die Sensitivität der einfachen Röntgenaufnahmen gering ist, muss häufig noch eine Bildgebung mittels Computertomographie (CT) durchgeführt. werden. Röntgenaufnahmen in Rückenlage eignen sich zur Überprüfung der Platzierung von Magen- oder der Ernährungssonden und zur Untersuchung von Nierensteinen oder bei Verdacht auf Ileus. Halbrechte oder lateralen Aufnahmen werden veranlasst um Luft-Flüssigkeits-Spiegel im Magen-Darm-Trakt oder freie Luft im Abdomen nachzuweisen.

Sonographie Die Sonographie am Krankenbett auf der Intensivstation ist kostengünstig und verwendet keine ionisierende Strahlung. Im Thorax ist der Ultraschall bei der Abbildung von Lungenkontusion, Infiltraten und Pleuraergüssen, Pneumothorax und Zwerchfellfunktionsstörungen hilfreich. Es können große oder lokalisierte Flüssigkeitsansammlungen identifiziert wer-

P. Böttger1 · M. Buerke1,2 1

Herz und Gefäßzentrum Südwestfalen, Klinik für Innere Medizin II, Kardiologie, Angiologie, Internistische Intensivmedizin, St. Marien-Krankenhaus Siegen, Siegen, Deutschland 2 Universitätsklinik für Innere Medizin III, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/Saale, Deutschland

Bildgebung auf der Intensivstation

den und der Ultraschall wird auch bei der Pleurapunktion eingesetzt. Im Bauchraum ermöglicht der Ultraschall eine schnelle Einschätzung zum Nachweis hepatobiliärer oder urogenitaler Erkrankungen sowie die Beurteilung von Gefäßstrukturen wie der Aorta und der Vena (V.) cava (Evaluation des Volumenstatus des Patienten). Ähnlich wie bei der Verwendung im Thorax kann Ultraschall zur Identifizierung und qualitativen Erfassung von intraperitonealer Flüssigkeit verwendet werde [2]. Zusätzlich zu seiner Anwendung bei der Aspiration von Pleura- und Peritonealflüssigkeit kann Ultraschall bei einer Vielzahl von Verfahren am Krankenbett, wie z. B. Biopsien und Drainage von Flüssigkeitssammlungen, genutzt werden. Die Verwendung des Ultraschalls zur kardialen und hämodynamischen Beurteilung wird in der Intensivmedizin immer wichtiger.

Computertomographie Aufgrund der multiplanaren Bildgebungsfunktionen und der verbesserten Kontrastauflösung hat sich die Multidetektor-CT (MDCT) als sehr wertvoll erwiesen, um die diagnostische Genauigkeit zu erhöhen und therapeutische Verfahren für