Ethische, rechtliche und soziale Anforderungen an Assistenzroboter in der Pflege

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Gerontologie+Geriatrie Themenschwerpunkt Z Gerontol Geriat 2020 · 53:630–636 https://doi.org/10.1007/s00391-020-01791-6 Eingegangen: 30. Mai 2020 Angenommen: 9. September 2020 Online publiziert: 7. Oktober 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Marija Radic · Agnes Vosen Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW, Leipzig, Deutschland

Ethische, rechtliche und soziale Anforderungen an Assistenzroboter in der Pflege Sicht des Führungspersonals in Kliniken und Pflegeeinrichtungen

Einführung Angesichts der zunehmend alternden Gesellschaft und des gleichzeitig auftretenden Fachkräftemangels im Pflegebereich können Assistenzroboter in der Pflege ein Baustein für eine Entlastung des Gesundheitssystems darstellen. Diese Meinung vertreten u. a. im Rahmen der Studie von Klein et al. befragte Fachkräfte [8], die große Potenziale in einem verstärkten Einsatz von robotischen Assistenzsystemen sehen. Dabei merken sie jedoch an, dass in vielerlei Hinsicht noch die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. So adressieren zahlreiche Studien die Akzeptanz von Robotik im Gesundheitswesen und in der Pflege, wie beispielsweise die Studie von Meyer [12]. Diese zeigt, dass es eine große Offenheit für Transportroboter beim Pflegepersonal gibt, wohingegen andere Assistenzroboter wie z. B. Heberoboter eher mit Skepsis betrachtet werden. Auch wenn die Bereitschaft, sich assistieren zu lassen, vorhanden ist und auch das Potenzial zur Entlastung des Pflegepersonals gesehen wird, sind die präsentierten Lösungen aus Sicht der Anwendenden noch nicht überzeugend, hinsichtlich ihrer technischen Ausgereiftheit und auch des vermittelten Sicherheitsgefühls. Studien zeigen bereits sehr gute Erfolge beim Einsatz von Aktivierungs- und Kommunikationsrobotern, wie beispielsweise dem emotionalen Roboter Paro [1]. Neben der technischen Funktionsfähigkeit ist die gesellschaftliche Akzeptanz

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Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 7 · 2020

für die Diffusion von Robotern in den Einsatz im Klinik- und im Pflegealltag entscheidend. Dabei spielen die ethische Diskussion sowie rechtliche und soziale Implikationen eine entscheidende Rolle. Als Grundlage für die vorliegende Arbeit diente eine umfassende Literaturrecherche zu ethischen, rechtlichen und sozialen Anforderungen an Robotiklösungen in der Pflege aus Sicht der Endanwendenden. Die identifizierten Aspekte wurden im Rahmen von Fokusgruppen mit Kliniken und Pflegeeinrichtungen diskutiert. Dabei kristallisierten sich 5 zentrale Aspekte heraus, die die Grundlage für die vorliegende Studie bilden. Vorangestellt ist meist das Thema Datenschutz beim Einsatz von Robotern [7, 9, 13–15]. Datenschutz und Sicherheit i. Allg. sind gleichzeitig auch wichtige rechtliche Themen, welche ausgiebig von Bender et al. [3] für Deutschland betrachtet werden. Hier wird primär betrachtet, welche Probleme es in Bezug auf Datenschutz geben kann. Wie die Datenschutzproblematik von Endanwenderinnen und Endanwendern gesehen wird, erfährt wenig Beachtung und stellt