Evidenz in der minimal-invasiven onkologischen Chirurgie des Magens
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Hintergrund Das Magenkarzinom stellte 2018 mit ca. 1.000.000 neu diagnostizierten Erkrankungen und 783.000 erwarteten Todesfällen weltweit die fünfthäufigste Karzinomerkrankung und dritthäufigste karzinombedingte Todesursache dar [5]. Eine Kuration kann nur durch die komplette Tumorresektion (R0) und bei Karzinomen jenseits der mukosalen Eindringtiefe – mindestens jedoch ab einer T2-Kategorie – durch eine ausreichende Lymphadenektomie (LAD) erzielt werden. Eine adäquate Magenkarzinomresektion ist damit weiterhin das zentrale Element in der onkologischen Behandlung. Fast 30 Jahre nach der ersten laparoskopischen Karzinomresektion 1992 von Kitano et al. [37] soll nun im vorliegenden Beitrag die aktuelle Evidenz zur minimal-invasiven onkologischen Magenchirurgie dargestellt werden. Eine Besonderheit liegt darin, dass der überwiegende Anteil der Literatur- und Studiendaten aus Asien stammt (. Abb. 1). Aufgrund einer 5-fachen Inzidenz, eines höheren „case load“ und einer ausgeprägteren Zentralisierung bildet das Magenkarzinom in Fernost einen zentralen Studien- und Forschungsschwerpunkt. Es stehen aktuell über 375 asiatischen Vergleichsstudien weniger als 20 westliche Studien (ca. 4 %) gegenüber. Weltweit favorisieren Protagonisten der laparoskopischen und robotischen Magenkarzinomchirurgie inzwischen aus guten Gründen für nahezu alle Tumorgrößen und Resektionsarten die minimal-invasive Technik. Inwieweit und
Kaja Ludwig · Christian Barz · Uwe Scharlau Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Klinikum Südstadt Rostock, Rostock, Deutschland
Evidenz in der minimal-invasiven onkologischen Chirurgie des Magens mit welcher wissenschaftlichen Datenlage dieser Ansatz gegenwärtig belegt ist, soll in der folgenden Analyse dargestellt werden.
Material und Methode Über PubMed und EMBASE wurde im Zeitraum 1994 bis 2020 eine Literaturabfrage zur laparoskopischen und robotischen Gastrektomie und Magenresektion bei Magenkarzinom durchgeführt. Nachdem primär 3242 Treffer registriert wurden, konnten nach Ausschluss von nicht relevanten Beiträgen, Doppelpublikationen, Kasuistiken sowie nicht deutschoder englischsprachigen Arbeiten 1043 Beiträge eingegrenzt werden. Durch zielgerichtete Sichtung ließ sich die Analyse auf 123 relevante Studien (18 randomisierte kontrollierte Studien [RCT], 105 nichtrandomisierte Studien [Non-RCT]) und 39 Metaanalysen zur laparoskopischen und 35 Non-RCT zur robotischen Chirurgie einschränken. Aus Gründen der redaktionellen Umfangsbegrenzung wurden 71 analyserelevante Quellen aufgenommen. Für die Bewertung der Evidenz wurden Prüfkriterien für die jeweiligen Zielpunkte der Analyse festgelegt (. Tab. 1). Die Zielpunkte sind durch die vorliegenden Studien definiert und fokussieren auf den Vergleich von laparoskopisch vs. offener Chirurgie bzw. robotischer vs. laparoskopischer Chirurgie. Darüber hinaus differenziert die Studienlandschaft zwischen Frühkarzinomen (EGC, „early gastric cancer“, T1) und fortgeschrittenen Karzinomen (AGC, „advanced gastric cancer“, T2–4). Bei relevanten Stu-
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