Frauen mit metastasiertem Brustkrebs besser informieren

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Photo: © AndreaObzerova / Getty Images / iStock

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Frauen mit metastasiertem Brustkrebs besser informieren Für Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs stehen nicht nur eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Auch die Datenlage für ihre Krankheit ist derzeit noch suboptimal – vor allem was die Lebensqualität betrifft. Genau da setzt die Website „esgehtummich.at“ an und bietet dazu umfassende Informationen. Dabei werden auch Themen wie Sexualität oder rechtliche Fragen behandelt.

SEXUALITÄT & BRUSTKREBS

MEIN RATGEBER

DR. GABRIELE TRAUN-VOGT PETER F. HERDINA Medizinische Beratung: Univ.-Prof. Dr. Christian Singer, MPH

Der aktualisierte Ratgeber „Sexualität & Brustkrebs“ kann kostenlos bestellt werden: www.pfizermed.at/brustkrebs

PROCARE 6–7 | 2020

Jedes Jahr erhalten etwa 250 Frauen in Österreich die Nachricht, dass sie primär an einem metastasierten Mammakarzinom erkrankt sind. Eine kurative Behandlung ist nicht mehr möglich, die Therapieziele konzentrieren sich, soweit möglich, auf den Erhalt der Lebensqualität und eine Verlängerung der Lebenserwartung. Viele Betroffene können mit diesen Strategien einige Jahre überleben: Laut dem US-Amerikanischen National Cancer Institute (NCI) liegt die 5-Jahres-Überlebensrate für Frauen mit metastasiertem Brustkrebs bei 28,1 Prozent (im Vergleich zu 85 % bei regionaler und knapp 99 % bei lokalisierter Erkrankung) (1). Neue Therapien stehen derzeit nicht zur Verfügung, allerdings werden immer wieder Studien veröffentlicht, deren Ergebnisse als mögliche Paradigmenwechsel in der Betreuung gelten könnten. So zeigte 2017 ein Forschungsteam der Austrian Breast Cancer Study Group (ABCSG), dass eine Operation vor der systemischen Therapie beim primär metastasierten Mammakarzinom die Behandlungsergebnisse im Vergleich zur primären systemischen Therapie nicht verbessert (2). Im vergangenen Jahrzehnt galt diese Methode als mögliche Behandlungsstrategie. Doch da eine Operation den betroffenen Frauen anschei-

nend keinen Überlebensvorteil verschafft, könnte vielen dieser Patientinnen, im Sinne der besseren Lebensqualität, der belastende Eingriff erspart bleiben.

Angelegenheiten des Alltags Die Zahlen machen deutlich, dass metastasierter Brustkrebs für jede Betroffene – und jeden Betroffenen – eine Schockdiagnose darstellt, wobei die Fragen nach dem weiteren Vorgehen und noch vorhandenen Therapiemöglichkeiten zunächst an erster Stelle stehen. Zusätzlich muss sich jede Patientin aber auch mit den keinesfalls banalen Angelegenheiten des Alltags und einer Reihe nicht-medizinischer Themen auseinandersetzen, etwa: Wie kann ich die Krankheit besser bewältigen? Wie sieht meine arbeitsrechtliche Situation aus? Wie wird die Krankheit mein Sexualleben beeinflussen? Wie kann ich meine Lebensqualität verbessern? Datenlücken zu Lebensqualität Die Forschung hat sich diesen Themen offenbar noch nicht ausreichend gewidmet. Zum Thema Lebensqualität bei metastasiertem Brustkrebs beispielsweise gibt es Datenlücken: „Die Berichterstattung

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