Hochbetagte Vorhofflimmern-Patienten besser mit niedriger NOAK-Dosis behandeln?
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glichen worden. Geklärt werden sollte, ob ein „früher Rhythmuserhalt“ klinisch von Vorteil gegenüber der „üblichen Behandlung“ sein würde. In die Studie wurden insgesamt 2.798 Patienten mit „frühem Vorhofflimmern“ eingeschlossen, d.h. die Diagnose der Arrhythmie durfte zum Zeitpunkt der Studienaufnahme nicht länger als ein Jahr zurückliegen. Die randomisierte Zuteilung der Studienteilnehmer zu einer der beiden Behandlungsgruppen erfolgte im Schnitt 36 Tage nach der Erstdiagnose. Der Gruppe mit „frühem Rhythmuserhalt“ zugeteilte Patienten erhielten nach der Randomisierung rasch eine Behandlung mit Antiarrhythmika (am häufigsten Flecainid, gefolgt von Amiodaron und Dronedaron) und eine Katheterablation (initial in 8 % der Fälle) sowie eine Kardioversion im Fall von persistierendem Vorhofflimmern. Bei Patienten der Gruppe mit „üblicher Therapie“ wurde eine rhythmuser-
ESC-Kongress 2020
haltende Therapie dagegen erst dann eingeleitet, wenn die Symptome des Vorhofflimmerns durch eine frequenzregulierende Behandlung allein nicht mehr gebessert werden konnten.
Mehr Patienten im Sinusrhythmus und gleiche Sicherheit Zwei Jahre nach Aufnahme in die Studie erhielten von den Patienten in der Gruppe mit „frühem Rhythmuserhalt“ noch immer 65 % eine rhythmuserhaltende Therapie, bei 19,4 % war in dieser Zeit eine Katheterablation vorgenommen worden. Dagegen waren bei 85 % der Teilnehmer der Gruppe mit „üblicher Behandlung“ bis zu diesem Zeitpunkt keine rhythmuserhaltende Maßnahmen ergriffen worden. Von den Teilnehmern der Gruppe mit „frühem Rhythmuserhalt“ befanden sich 82,1 % im Sinusrhythmus, be iden „üblich Behandlten“ lag der Anteil nur bei 60,5 %.
Hochbetagte Vorhofflimmern-Patienten besser mit niedriger NOAK-Dosis behandeln? Viele Ärzte verordnen NOAKs bei sehr alten Vorhofflimmern-Patienten aus Sorge vor Blutungskomplikationen eher zurückhaltend. Eine Studie hat deshalb die Wirksamkeit und Sicherheit einer niedrigen Edoxaban-Dosis geprüft.
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st es sinnvoll, Vorhofflimmern-Patienten im fortgeschrittenen Alter mit einer niedrigeren NOAK-Dosis zu behandeln, um sie vor Schlaganfällen zu schützen, ohne Blutungskomplikationen zu provozieren? In der randomisierten, japanischen Phase-III-Studie ELDERCAREAF bot ein solches Regime bei Patienten in einem Alter von 80 Jahren oder älter jedenfalls einen besseren Schutz als gar keine Antikoagulation: Mit Edoxaban in einer 15-mg-Dosis konnte das Risiko für Schlaganfälle und systemische Embolien signifikant um relativ 66 % im Vergleich zu Placebo gesenkt werden. Schwere Blutungen kamen unter der NOAK-Therapie zwar häufiger vor, der Unterschied war jedoch nicht signifikant. Standarddosis von Edoxaban zur Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern-Patienten ist 60 mg 1× täglich, die
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im Bedarfsfall z. B. bei einem niedrigen Körpergewicht oder eingeschränkter Nierenfunktion auf 30 mg reduziert werden kann.
„Angemessene Therapieoption für Hochrisikopopulation“ Die Standarddosis wurde für die Patienten in der ELDERCARE-AF-Studie trotz eines hohen Schlaganfallrisikos (mittlerer CHADS2
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