GAVE-Syndrom bei portaler Hypertension - wenn APC nicht hilft
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Ein (unerwarteter?) Nebeneffekt durch die TIPS-Anlage
GAVE-Syndrom bei portaler Hypertension – wenn APC nicht hilft Patienten mit GAVE(gastric antral vascular ectasia)-Syndrom haben immer wieder Probleme mit therapiebedürftigen Blutungsanämien. Häufig sind wiederholte endoskopische Interventionen mit APC (argon plasma coagulation) notwendig, um die rezidivierenden Blutungen zu behandeln, in manchen Fällen sogar eine chirurgische Intervention. Andere gut evaluierte therapeutische Optionen bestehen aktuell nicht. Bei einer relevanten Anzahl ist das GAVE-Syndrom auch mit einer Leberzirrhose und einer portaler Hypertension assoziiert. Dass ein transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt (TIPS) dann auch Therapieption sein kann, zeigt die folgende Kasuistik.
Anamnese
2016 stellte sich erstmals eine damals 72-jährige Patientin in unserer Klinik vor. Bereits seit 2009 waren klinisch relevante Anämien (Eisenmangel) mit intermittierender Transfusionspflicht bekannt. 2011 war zuletzt eine Gastroskopie mit der Diagnose eines GAVE-Syndroms durchgeführt worden. Eine äthyltoxische Leberzirrhose Child A lag bereits vor, bisher bestanden keine Hinweise auf eine portale Hypertension. Die Patientin war zum Zeitpunkt der Vorstellung bereits zwei Jahre karent. Als begleitende Grunderkrankung bestanden eine arterielle Hypertonie sowie ein insulinpflichtiger Diabetes mellitus Typ 2. Weiterhin war eine monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) vorbeschrieben, die immer wieder als begleitende Ursache der Anämie diskutiert wurde.
Erstvorstellung
Bei der ersten Vorstellung bestand ein Hb-Wert von 8,8 g/dl. Sonografisch zeigte sich eine Spur Aszites bei Leberzirrhose, sonst war die Abdomensonografie unauffällig. Endoskopisch fand sich reichlich Hämatin im Magen sowie eine Fundusvarize ohne einen Hinweis auf Blutung. Ösophagusvarizen oder einer ausgeprägte hypertensive Gastropathie lagen nicht vor. Es erfolgte zunächst die APC-Therapie bei GAVE-Syndrom (▶Abb. 1).
2016 bis 2018 stellte sich die Patientin insgesamt fünfmal, teils geplant, teils notfällig in unserer Klinik vor. Sie zeigte zum einen wiederholte obere gastrointestinale Blutungen, alle aus den antralen GAVE-Arealen, als auch Zeichen einer progredienten portalen Hypertension mit der Ausbildung von zunehmend Aszites und Ösophagusvarizen. Die Patientin war darüber hinaus auch außerhalb der Vorstellungen in unserer Klinik intermittierend beim niedergelassenen Onkologen transfusionspflichtig (wobei die Diagnose einer aplastischen Anämie im Raum stand). Bei progredientem Aszites und schwieriger medikamentöser Therapie bei begleitend fortschreitender Niereninsuffizienz und progredienten Fundus- und Ösophagusvarizen wurde die Indikation zur TIPS-Anlage gestellt, die wir im August 2018 komplikationslos durchführten (▶Abb. 2). Nach TIPS-Anlage zeigte sich ein deutlich regredienter Befund nicht nur des Aszites und der Varizen, sondern auch das GAVE-Syndrom war deutlich rückläufig. Die Blutungsereignisse gingen in den letzten zwei Jahren bis auf ein einmaliges Re
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