Geburtshilfe
Die Schwangerschaft galt, wie wir im folgenden deutlicher sehen werden, in den hier in Betracht kommenden Zeiten nicht mehr als das hohe Gut, als welches sie früher geschätzt wurde; aber für jene Fälle, in welchen sie doch erwünscht war oder in denen weni
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I. FISCHER WIEN
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1927
GEWIDMET DEM SECHSTEN INTERNATIONALEN KONGRESS FÜR GESCHICHTE DER MEDIZIN IN LEIDEN.AMSTERDAM 1927
ISBN 978-3-7091-4642-2 ISBN 978-3-7091-4793-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-4793-1
Inba.ltsverzeicbnis Einleitung . . . . . . I. Geburtshilfe . • • 1. Schwangerschaft 2. Fehl- und Totgeburt 3. Geburt . . • • • • 4. Nachgeburtsperiode 5. Wochenbett 6. Laktation II. Gynl1kologie 1. Pathologie der Menstruation 2. Affektionen des ltuLleren Genitales • 3. Erkrankungen des Uterus . 4. Sterilitltt Anhang
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Einleitung Zwischen den gyniikologischen Schriften des Corpus Hippocraticum und del' eraten uns erhaltellen Darstellung del' gesamten Gyniikologie durch Soranos klafft ein Zeitraum von mindestens vier Jahrhunderten; abel' wir dUrfen darum doch nicht annehmen, daB die wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiete del' Gynakologie innerhalb diesel' Jahrhunderte vollstiindig geruht hat. Sind uns aus dem genannten Zeitraume auch keine gynakologischen Schriften erhalten, so haben uns doch spatere Autoren, insbesondere Soranos, wenigstens die Titel von BUchern Uberliefert, welche uns beweisen, daB sich ihre Verfasser besonders mit den Krankheiten del' Frauen beschiiftigt haben. Ich nenne hier die yvvatuela des Diokles aus del' ersten Halfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. (Soranos II. praef. 2: E'v TI!i :Tr:Q6m{) TWv yvvatueiwv, II. 17. 53, II. 31. 85: €v TI!i V yvvatuBlwv), schlieBlich ein solches des Alexander Pbilalethes um die Zeit von Christi Geburt berum (Soranos II. 1.1. 43: €v TI!i :Tr:QWT41 T6>V yvva,uelwv). Um uns abel' ein Bild davon machen zu konnen, wie del' Arzt ungefahr in del' ersten Halfte des 1. Jahrhunderts n. ChI'. auf gynakologischem Gebiete praktiziert hat, d. h. welche gyniikologischen Krankheiten ibm bekannt waren und wie er sie wenigstens medikamentos bebandelt hat, steben uus zwei Quellen zur Verfiigung: die Arzneimittellehre :Tr:eQi ilA.1}S laTQtufJs (auch das Buch Uber die leicht beschaffbaren Mittel:Tr:eQI BV:Tr:oQiIJTWV rpaQ,uauwv) des Dioskurides (2. Halfte des 1. nachchristlichen Jahrhunderts) und die Naturgeschichte des Plinius (23-79 p. Chr.) in ihren die Arzneimittel aus allen drei Natul'reichen behandelnden BUchern. Aus dem Charakter beider Quellen, welche sich nul' mit PharmaKotherapie beschaftigen, erklart es sich, daB sie ausschlieBJich Uber die medikamentOse Behandlung in del' Geburtshilfe und Gyniikologie uns unterrichten werden. Wahrend das lateinische Werk des Nichtarztes Plinius uns nichts anderes darstellt als eine Zusammenstellung von fleiLHg gesammelten LesefrUchten aus medizinischen Werken Uberwiegend griechischer Provenienz oder lateinischer Autoren mit entlehnter gdechischer Medizin, bieten uns. die Schriften des Arztes Dioskurides ein etwas kritischeres und systematischeres Produkt, teilweise auf Grund eigener Erfahrung gewonnen. Beide Autoren haben abel' vielfach aus gemeinsamen alteren Quellen geF i s c her, Gyniikologie
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Einleitung
schOpft, so daB einzelne Stell
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