Infektionsscreening in der Geburtshilfe
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hlen von der DAGG
CME Zertifizierte Fortbildung Infektionsscreening in der Geburtshilfe Michèle Stahel UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Schweiz
Zusammenfassung
Online teilnehmen unter: www.springermedizin.de/cme Für diese Fortbildungseinheit werden 3 Punkte vergeben. Kontakt Springer Medizin Kundenservice Tel. 0800 77 80 777 (kostenfrei in Deutschland) E-Mail: [email protected] Informationen zur Teilnahme und Zertifizierung finden Sie im CME-Fragebogen am Ende des Beitrags.
Nach welchen Infekten in der Schwangerschaft systematisch gesucht werden soll, hängt davon ab, ob die Voraussetzungen für ein Screening erfüllt sind. Dies ist der Fall etwa bei Röteln und Windpocken. Ideal wäre präkonzeptionelle Überprüfung des Impfstatus, ansonsten muss er in der Frühschwangerschaft überprüft werden, um die Mutter postpartal impfen zu können. Syphilis ist zwar selten, stellt aber ein ernsthaftes Problem dar bei einer Frühform in der Schwangerschaft und es gibt eine wirksame Therapie. Das HIV(humanes Immundefizienzvirus)-Screening in der Schwangerschaft hat sich flächendeckend etabliert. Die Kolonisation mit B-Streptokokken ist bei subpartaler Übertragung hauptverantwortlich für die neonatale Sepsis, daher ist ein Screening sinnvoll. Andere Infektionen erfüllen die Kriterien für eine systematische Suche nicht, so etwa die Toxoplasmose oder eine Primärinfektion mit dem Cytomegalievirus in der Schwangerschaft. Schlüsselwörter Schwangerschaft · Windpocken · Zytomegalievirus · Hepatitis B · Toxoplasmose
Lernziele Nach Lektüre dieses Beitrags ... – kennen Sie die wichtigsten Infektionskrankheiten, auf die sinnvollerweise in der Schwangerschaft gescreent wird. – sind Sie vertraut mit den Infektionskrankheiten, die aktuell den Anforderungen an ein Screeningprogramm nicht erfüllen. – Kennen Sie die Kriterien, welche die WHO (World Health Organization) allgemein für ein medizinisches Screeningprogramm fordert.
Der Gynäkologe
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CME Zertifizierte Fortbildung Einleitung Röteln, Lues, Hepatitis, HIV und Streptokokken der Gruppe B sind nur ein paar Beispiele für Infektionskrankheiten, welche sowohl für die Mutter als auch für das Kind in der Schwangerschaft bedrohlich sein können. Infekte in der Schwangerschaft betreffen immer 2 Individuen: einerseits die Mutter und andererseits den Feten bzw. das Neugeborene. Sie können den Feten oder das Kind in unterschiedlicher Weise beeinträchtigen. So kann es zum Beispiel zu Fehlbildungen kommen, wenn der Infekt Einfluss auf die Organogenese hat oder aber eine Infektion kann beim Neugeborenen eine lebensbedrohliche Sepsis hervorrufen, wie das zum Beispiel bei der Streptokokkeninfektion der Fall ist. Ob ein systematisches Screening sinnvoll ist, hängt von einer Reihe verschiedener Faktoren ab, welche Wilson et al. 1968 in einem Grundsatzartikel der WHO (World Health Organization) beschrieben haben und die nach wie vor Bestand haben [3]. Die Kriterien beinhalten folgende Punkte: – Es handelt sich um ein ernstes Gesundheitsproblem. – Die „natural history“ des Problems ist verstanden. – Es
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