Handbuch Literatur und Philosophie

Wie nah sind sich Literatur und Philosophie? Die beiden Disziplinen stehen für ganz unterschiedliche Formen der Welterkenntnis und der Erkenntnisvermittlung. Doch ohne das Verständnis des jeweils anderen Bereiches kommen die literaturwissenschaftliche und

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REPORT


Feger

(Hrsg.)

Handbuch Literatur und Philosophie Herausgegeben von Hans Feger

Verlag J. B. Metzler Stuttgart ∙ Weimar

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-476-02253-0 ISBN 978-3-476-00336-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-00336-2

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2012 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 2012 www.metzlerverlag.de [email protected]

V

Vorwort Das Handbuch wendet sich an Literaturwissenschaftler und Philosophen, die sich mit den spezifisch unterschiedlichen Formen der Wissens- und Erkenntnisvermittlung in Literatur und Philosophie und ihrer Interdependenz auseinandersetzen. Es will interdisziplinär und sachbezogen über das Verhältnis von Literatur und Philosophie aufklären, indem es markanten Problemkonstellationen nachgeht, in denen die Trennung von Philosophie und Literatur aufgehoben ist, sei es durch Aufgeben des Primats der Philosophie gegenüber der Literatur (Prioritätsverschiebung), sei es durch gänzliche Beseitigung der Grenze zwischen Literatur und Philosophie (Prioritätsnivellierung). Das philosophische Interesse an der Literatur sowie das literarische Interesse an der Philosophie haben insbesondere in geistesgeschichtlichen Umbruchsituationen an Bedeutung gewonnen. Die Themenschwerpunkte des Handbuchs versuchen diesem Umstand Rechnung zu tragen. Seine Beiträge sind deswegen chronologisch wie diachronisch geordnet, wobei die Abgrenzung zur Geschichte der Literaturtheorie und der Ästhetik stets gewahrt bleibt. Das Handbuch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, will aber einen kompendienhaften Überblick über die wichtigsten Etappen und Themen dieser konfliktträchtigen Konstellation geben. Die Problematik ist aktuell. Seit im 19. und 20. Jahrhundert die Ästhetik begonnen hat, ihren Siegeszug von einer „diensthabenden Fundamentalphilosophie“ (Odo Marquard) hin zur Ästhetisierung der Lebenswelt (Rüdiger Bubner) zu führen, ist die Interaktion von Philosophie und Literatur allgegenwärtig, ohne dass jedoch eine Theorie der Interaktion bestünde – was ja wiederum die Frage aufwerfen würde, wie diese denn sei: philosophisch oder literarisch? Die Überschreitung der Grenze von Literatur und Philosophie im Poststrukturalismus, das Abdriften einer pragmatistischen Hermeneutik, die keine Differenz zwischen literarischen und phi-

losophischen Texten mehr zulässt (Richard Rorty) und einen haltlosen Relativismus heraufbeschwört (Hilary Putnam), sind