Homodigitaler Insellappen nach Moschella zur Defektdeckung am Daumen

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REPORT


rbemerkungen Die Defektdeckung an der Daumenkuppe oder nach Teilamputationen des Daumens ist zum Längenerhalt des Daumens als dem Oppositionspartner der Finger von hoher Wichtigkeit. Neben dem Längenerhalt ist die druckstabile, möglichst sensible Defektrekonstruktion ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl der zur Verfügung stehenden Methoden. Als eigentliche Standardmethode zur Defektdeckung hat sich daher der von Foucher weiterentwickelte Hilgenfeldt-Lappenals sensiblerInsellappenvonderDorsalseite des Zeigefingers etabliert (zitiert nach [3]). Obschon die zu erreichende Sensibilität deutlich schlechter als die originäre Sensibilität der Daumenkuppe ist, gilt diese Art der Defektrekonstruktion als das Standardverfahren [10]. Daneben sind auch noch andere sensible Lappen von den lateropalmaren Weichteilen insbesondere des Grundgliedes am 4. Finger etabliert. Diese Methoden sind jedoch aufgrund ihrer hohen Hebedefektmorbidität und Kollateralschäden in der Hohlhand nur noch selten indiziert [8, 9]. Sind die sensiblen Lappen aus der Region der Zeigefingerstreckseite nicht möglich, weil hier z. B. ebenfalls Verletzungen vorliegen oder aber eine Strahlamputation des 2. Strahls besteht, bietet der homodigitale Insellappen des Daumens eine Alternative. Die Beschreibung geht auf die anatomischen Studien von Moschella zurück [1, 2] und berücksichtigt die besondere Anatomie der Gefäßar-

Heinz-Herbert Homann1 · David Gojowy1 · Maxi Sacher2 · Detlef Schreier1 1

Klinik für Handchirurgie, Plastische Chirurgie, Zentrum für Brandverletzte, BG-Klinikum Duisburg, Duisburg, Deutschland 2 Klinik für Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Brandverletztenzentrum, BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum, Deutschland

Homodigitaler Insellappen nach Moschella zur Defektdeckung am Daumen

chitektur der Dorsalseite des Daumens (. Abb. 1). Während die nichtsensible Rekonstruktion der Daumendefekte in einigen Arbeiten kritisiert wird, muss andererseits aber auch herausgestellt werden, dass mit dem Moschella-Lappen eine sichere Defektrekonstruktion besteht, ohne dass Nachbarfinger in Mitleidenschaft gezogen werden müssen [4]. Es gibt die Möglichkeit einer sekundären Sensibilisierung durch eine mikrochirurgische Anastomose des Astes des N. radialis superficialis an die Daumenspitzennerven [5]. So haben Bao et al. bei 6 von 8 durchgeführten dorsoradialen homodigitalen Insellappen einen zusätzlichen nervalen Anschluss vorgenommen. In der Nachuntersuchung konnten sie eine 2-Punkte-Diskrimination zwischen 6 und 12 mm feststellen. Eine weitere Alternative zum dorsoradialen Lappen ist der Brunelli-Lappen, der dorsoulnare Insellappen. Hier ist jedoch die Gefahr einer Kontraktur in der ersten Zwischenfingerfalte mit konsekutiver Bewegungsein-

Ramus carpalis dors.

A. radialis

Ramus palmaris

schränkung des Daumens bei größeren Lappen deutlich erhöht [6, 7].

Operationsprinzip und -ziel Das Prinzip der Defektdeckung besteht in der Hebung eines Fettfaszienlappens auf der Dorsalseite des Daumens, in dem die radiale Dorsalarterie des Daumens möglichst