Neue Empfehlungen zur Rehabilitation nach COVID-19

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REPORT


Spätfolgen von SARS-CoV-2

Neue Empfehlungen zur Rehabilitation nach COVID-19 Viele Patienten haben nach überstandener COVID19-Erkrankung weiterhin gesundheitliche Probleme. Europäische und amerikanische Pneumologen haben deshalb neue Empfehlungen zu Reha-Maßnahmen veröffentlicht.

Fokus auf Muskelaufbau, Ernährung und Psyche

Demnach werden nach Entlassung in den ersten sechs bis acht Wochen regelmäßig körperliche Bewegung und körperliche Übungen auf niedrigem bis moderatem Niveau empfohlen. Innerhalb dieses Zeitraumes wird eine ärztliche Evaluation der körperlichen und psychischen Verfassung angeraten, die die womöglich notwendige und gezielte Rehabilitationsmaßnahmen einschließe, erläuterte Prof. Ioannis Vogiatzis von der

Langsam anfangen, heißt die Devise für genesene COVID19-Patienten.

© playb / Getty Images / iStock

Ein großer Anteil von Patienten, die nach überstandener ­COVID-19-Erkrankung aus dem Krankenhaus entlassen werden, leiden unter eingeschränkten Körperfunktionen und können ihren Alltag nur bedingt gestalten. Dies erfordere unter Umständen umfangreiche Folgetherapien und Rehabilitationsmaßnahmen, erklärte Prof. Sally J. Singh von der University of Leicester beim ERS-Kongress. Die ERS hat gemeinsam mit der American Thoracic Society (ATS) kürzlich eine vorläufige Leitlinie zur Rehabilitation von COVID19-Patienten veröffentlicht.

Northumbria University in Newcastle die übliche Vorgehensweise. Das Rehabilitationsprogramm soll unter anderem Muskelkräftigung, ernährungsmedizinische Maßnahmen und psychologische Unterstützung beinhalten. Ähnliche Empfehlungen hat auch die British Thoracic Society (BTS) herausgegeben.

Telemedizin als Nachsorgeinstrument

Nach COVID-19 können umfangreiche Folgetherapien und RehaMaßnahmen notwendig werden, machte Prof. Salley Singh deutlich.

Nach Vogiatzis Angaben sollte die Nachbetreuung und ambulante Rehabilitation bevorzugt unter telemedizinischer Anleitung erfolgen. Damit werde dem Erfordernis der räumlichen Distanzierung Rechnung getragen und unnötige Reisetätigkeit werde vermieden, argumentierte der Pneumologe. Im Monitoring erfasst werden Alltagsaktivitäten, Symptome, Ernährung, Appetit und körperliche Funktionen. Diese Informationen münden schließlich in ein individuell zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm. Hintergrund sind sich weiter verdichtende Hinweise darauf, dass die SARS-CoV-2-Infektion multiple Schäden an mehreren Organsystemen zur Folge haben kann. 60 bis 70 Prozent der aus dem Krankenhaus entlassenen Patienten litten an Fatigue, 40 bis 70 Prozent an Kurzatmigkeit, berichtete Prof. Francesco Blasi von der Universität Mailand. Hinzu kommen Schmerzen, Stimmveränderungen und weiter bestehender Husten und viele weitere Symptome, die die Lebensqualität beeinträchtigten. Häufig sind zudem Depressionen, Angst- und posttraumatische Belastungsstörungen, besonders bei intensivmedizinisch behandelten Patienten. PNEUMONEWS . 2020; 12 (6)

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Typische Spätfolgen auf die Lunge

Nach eigenen Erfahrungen bei über