Im Hotspot: Corona und die ambulante Pflege
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Im Hotspot: Corona und die ambulante Pflege Jetzt hinschauen und lernen Die Pandemie hat die Pflege nach wie vor im Griff – auch wenn jetzt mehr Routine eingekehrt ist und sich einiges eingespielt hat. Doch viele Fragen stellen sich im Nachhinein: Was hat Corona mit der ambulanten Versorgung gemacht? Welche Defizite waren spürbar? Ein Blick auf die Strukturen und Punkte, an denen wir arbeiten müssen. Thomas Meißner
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as bedeutet das Coronavirus für die Arbeit der Mitarbeiter in der ambulanten Pflege? Gibt es positive Nebeneffekte? Wie sind die Patienten mit der Pandemie umgegangen? Und wie war die Zusammenarbeit mit pflegenden Angehörigen? Es gibt viele Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Pandemie stellen. Eine entscheidende ist jedoch: Waren und sind wir künftig auf Krisenfälle, wie wir sie jetzt erleben, vorbereitet? Vor allem hierauf soll eine Antwort gegeben werden. Denn nur, wenn alle an einem Strang ziehen, können Krisen bewältigt werden. Gerade hier gab es ein großes Manko. Festzuhalten bleibt: Die Herausforderungen der Corona-Pandemie waren und sind für die ambulante Pflege nichts Neues. Die Profession Pflege ist auch auf die Aufgaben in Sachen Hygiene gut vorbereitet – wenn sie denn alle hierfür notwendigen Hilfsmittel zur Verfügung hat, etwa Schutzmaterialien, die an allen Ecken und Enden fehlten. Die Situation war doppelt prekär, für die Mitarbeiter und für die Patienten.
Im „Untergrund“: Unterstützung der Kassen fehlte Heute, viele Monate nach dem Ausbruch der Pandemie sind alle namhaften und beteiligten Institutionen, Verwaltungen und Behörden endlich an Bord. Die meisten von ihnen reden jetzt sehr konkret über das, was sie noch im März und bis in den Mai hinein selbst nicht wussten oder lieber nicht wissen wollten. Sie sprechen über Anforderungsprofile, Notwendigkeiten, Zusammenhänge und Verpflichtungen für die ambulante Pflege. Viele Ämter, Behörden, Abteilungen der Ministerien, Kassen, Sozialhilfeträger und Institutionen waren über Wochen und Monate „abgetaucht“, im Home office..., und immer gut geschützt mit all dem Schutzmaterial, das in der direkten Pflege nicht vorhanden war. Heute stellen sie ihren – positiven – Beitrag heraus, bei der Bewältigung der Gesamtaufgabe COVID-19. Der ambulanten Pflege ist jedoch nicht zum Lachen zumute. Denn sie sah sich plötzlich mit dem Sicherstellungsauftrag, der den Kassen obliegt, konfrontiert. Auf dessen Erfüllung haben die Kassen immer wieder hingewiesen – ohne dass sie dafür sorgen, dass dem auch immer nachgekommen werden konnte. PFLEGE Zeitschrift 12.2020 / 73
Ein Beispiel: In einem Schreiben der AOK-Nordost vom 28.04.2020 heißt es auf die Mitteilung eines ambulanten Pflegedienstes, dass in einer betreuten Seniorenwohnanlage einige COVID-19-Fälle bestehen und die Versorgung nicht sichergestellt werden kann: „Sollte es Ihrem Pflegedienst nach der Entlassung aus dem Krankenhaus nicht möglich sein, die Versorgung der Patienten sicherzustellen, erinnern wir Sie an die vertraglichen Voraussetzungen.“ Es folgen Ermahnungen, wie und wo überall die
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