Pflege - Stolz im Job
- PDF / 187,232 Bytes
- 2 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
- 102 Downloads / 312 Views
Pflege – Stolz im Job Eigenständig und selbstbestimmt arbeiten Pflegende lösen sich mehr und mehr aus dem Dunstkreis des ärztlichen Heil- und Hilfsberufes und entwickeln sich zur eigenständigen Profession, die einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsversorgung unserer Bevölkerung leistet. Darauf sollten Pflegende stolz sein, meint Pflegeexperte German Quernheim.
E
influss auf den Berufsstolz besitzt sowohl die gesellschaftlich geteilte, aber viel mehr die eigen erlebte Sinnkomponente. Pflegende benötigen dazu Wissen und Bewusstsein über eigene Wertesysteme und ihre beruflichen Identität. Betrachten wir die Sinnfrage aus der Perspektive des Staats: Eine Arbeit ist dann sinnvoll, wenn sie eine gesellschaftliche Funktion erfüllt. Wer Autos repariert, sorgt für Mobilität, wer Fingernägel stylt, sorgt möglicherweise für Anerkennung und Zugehörigkeit, wer Kinder in Lesen und Schreiben unterrichtet, bildet diese in einer elementaren kollektiven Funktion. Wie schaut es im Pflegeberuf aus? Was bieten beruflich Pflegende ihrem Gegenüber und der Gesellschaft? Je nach Fachgebiet sorgt Pflege für Orientierung, erhält oder rettet Leben, verhindert Ängste und Schmerzen und spart damit milliardenhohe Folgekosten. Pflegefachpersonen tun somit viel für die Gesellschaft und verändern diese. Die Ärztin heilt Krankheiten, die Pflegefachfrau heilt durch ihre viel längere Anwesenheit im besten Fall neben dem Körper auch die Seele. Pflegende sorgen in erster Linie für die Bedürfnisse ihrer Pflegeempfänger. Aber entscheidend ist, ob ihre berufliche Tätigkeit für sie selbst eine hohe Bedeutung und damit Sinn hat. Wenn Berufsausübung in der Pflege einen bedeutsamen Sinn für die Gesellschaft hat, ist das zwar super für das Selbstwert-Gefühl der Pflegefachfrau. Viel mehr zählt jedoch, dass sie damit den Sinn für ihr Leben empfindet. Wer pflegen will, erlebt echte Befriedigung im Moment des Tuns. Dann gelingt es Pflegenden, das dahinterstehende sinnvolle Ganze im Blick zu behalten. Im Moment des pflegerischen Kontakts können Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner Stolz und Bewusstsein über ihr Tun empfinden, indem sie:
__ Den vertrauensvollen Kontakt durch effiziente Kommunikation aufbauen, __ Den Pflegebedarf diagnostizieren, __ Intervenieren und darauf achten, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Pflegeempfänger berücksichtigt werden.
Pflege orientiert sich an Werten Eine Voraussetzung, um sich empathisch auf den Pflegeempfänger einzulassen, ist der Bezug zu professionellen Werten als Orientierungsrahmen. Dies erfordert wiederum Wissen und Bewusstsein über Wertesysteme – sowohl über die eigenen als auch die anderer. Die Pflegewissenschaftlerin Bettina Flaiz schreibt, die berufliche Identität von Pflegenden sei Teil ihrer persönlichen Identität. Diese wird demnach beeinflusst durch von der Gesellschaft geteilte Vorstellungen und Verständnisse des Pflegeberufs, mit denen sich die einzelne Pflegende auseinandersetzt oder sie übernimmt. Dazu zählt der Einfluss des sozialen Umfelds, der gleichaltrigen Freunde, der eigenen Familie und der S
Data Loading...