Corona! Die Krise der Verschlankung und ihre Folgen
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THESENPAPIER
Corona! Die Krise der Verschlankung und ihre Folgen Irene Raehlmann1,2 © Der/die Autor(en) 2020
1 Einleitung Die Corona-Pandemie ist eine Gefahr für die Gesundheit und das Leben der Menschheit, deren problematische Folgen sich in allen gesellschaftlichen Bereichen und im Alltag niederschlagen. Die rasante, weltweite Ausbreitung des Corona-Virus ist allem Anschein nach auch der Globalisierung der letzten Jahrzehnte geschuldet: Unternehmen haben ihre Arbeit global verteilt und arbeiten international eng verflochten zusammen, der wachsende Tourismus hat mittlerweile den gesamten Globus im Blick. In Reaktion auf die Katastrophe kommt es zu umfassenden staatlichen Interventionen, die die zahlreichen Facetten der Krise zu mildern versuchen und dabei sogar Grundrechte der BürgerInnen außer Kraft setzen. Im Folgenden geht es um die gravierenden Auswirkungen auf die Wirtschaft mit ihren diversen Sektoren und zahlreichen Branchen. Diese soll durch umfangreiche staatliche Finanzhilfen gestützt werden, aber dennoch gilt eine Rezession als sicher und eine Weltwirtschaftskrise als wahrscheinlich. Allerdings sind die entwickelten Wirtschaftsgesellschaften nicht nur mit einer Naturkatastrophe und ihren Auswirkungen konfrontiert, sondern diese ist in weitere, schon länger schwelende Krisen eingebettet wie dem Austritt GB aus der EU, dem Handelskrieg zwischen den USA und China, dem immer wieder aufflammenden handelspolitischen Streit der USA mit Europa sowie last not least mit dem Klimawandel. Ferner durchlaufen die Industriebranchen mit der Digitalisierung und der Forderung nach umweltverträglichen Produkten und einer entsprechenden Fertigung einen fundamentalen Transformationsprozess. Für Deutschland kommt außer diesen Verwerfungen noch eine weitere Herausforderung hinzu, nämlich als „Exportweltmeister“ international auf Märkten überaus machtvoll präsent zu sein – eine durchaus ambivalente Meisterschaft, wie der Bundesverband der deutschen Prof. Dr. Irene Raehlmann
Industrie (BDI) angesichts der Pandemie jüngst feststellte: „Es werde deutlich, ,wie verletzlich die exportorientierte und international arbeitsteilig organisierte Wirtschaft ist‘“ (zitiert nach: Busse 2020, S. 1). Hinzu kommt, dass eine Weltwirtschaftskrise die deutschen Unternehmen besonders treffen würde, da deren Güter und Dienstleistungen nicht mehr im gewohnten Umfang aus dem Ausland nachgefragt würden. Diese nachteilige Aussicht würde sich weiter zuspitzen, falls die europäischen Nachbarländer, die Hauptabnehmer deutscher Exporte, die Krise nicht überwinden (können). In den letzten drei Jahrzehnten hat sich ein Organisations- und Arbeitsmodell durchgesetzt, das von den privaten und öffentlichen Akteuren in der Produktion, in den Dienstleistungen und in der Verwaltung zum Leitbild erkoren wurde. Es avancierte zu einem generellen Muster für die Gestaltung von Organisationen. Die Innovation diffundierte jedoch weltweit erst durch eine weitere, nämlich technische. Beide Neuerungen zusammen beschleunigen den Wandel, der vor allem durch stete technolo
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