Impfdosen-Knappheit und Corona: ein neuer Stresstest?
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„Die Pandemie hat vor allem unseren anvertrauten älteren Mitmenschen zuhause, in den Senioreneinrichtungen und in den Kliniken die Freiheit unverhältnismäßig hart genommen.“
Dr. med. Klaus Friedrich Becher MHBA Chefarzt Allgemeine und Geriatrische Rehabilitation, Klinik Wartenberg
Impfdosen-Knappheit und Corona: ein neuer Stresstest?
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or wenigen Tagen erreichte mich die Nachricht unserer Betriebsärztin. Sie würde gerne wieder für unser Personal die saisonale Grippeschutzimpfung anbieten. Sehr gute Idee, dachte ich mir, wenn schon kein COVID-19-Impfstoff verfügbar sein wird, dann doch wenigstens der für die saisonale Grippe. Ich fragte also gleich nach, wie viele Impfdosen wohl gebraucht würden und wie viele vorrätig seien. In der heutigen Zeit hat man ja gelernt, Ressourcen – und da meine ich nicht nur die persönliche Schutzausrüstung oder manche Antibiotika – weitsichtig in größeren Mengen als noch vor einem Jahr im Lager vorzuhalten. Doch die Ernüchterung kam gleich tags darauf mit der Meldung im Rundfunk: „Grippe-Impfdosen reichen höchstens für Risikogruppen“. Was macht man nun in dieser Situation? Dr. Anja Kwetkat und Kollegen werden Ihnen in ihrem Beitrag die aktuellen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für die Saison 2020/2021 näherbringen und dabei auch aufklären, welche Risikogruppen denn wirklich bei unserer täglichen Abwägung beachtet werden sollten. Also: unbedingt lesen!
Den geriatrischen Patienten in seiner Alltagskompetenz besser beurteilen Wer dann auf den geriatrischen Patienten als Risikopatienten trifft und sich dabei denkt, der ist mir doch viel zu gebrechlich, als dass ich ihn noch dem Risiko einer potenziellen allergischen Reaktion durch eine Impfung aussetze, dem empfehle ich den CME-Beitrag von Kollegin Dr. Sonja Krupp. Sie hat für uns das tägliche Werkzeug eines Altersmediziners, das Geriatrische Assessment, übersichtlich zusammengefasst. Nach Lektüre dieses Beitrags sollten Sie in der Lage sein, den „Risiko patienten“ anhand von etablierten Beurteilungs instrumenten in seiner Alltagskompetenz und seiGeriatrie-Report 2020; 15 (4)
nem geriatrischen Risikoprofil besser beurteilen zu können. Und nebenbei lernen Sie auch die seit 2019 etablierte AWMF-Leitlinie „Geriatrisches Assessment“ der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie kennen und punkten bei erfolgreicher Fragenbeantwortung für Ihr Fortbildungskonto.
Den Kontakt zur Außenwelt für die ältere Bevölkerung offen halten Zum Ende des Jahres wollen wir aber auch etwas innehalten und uns auf eine ruhige Zeit zwischen den Jahren vorbereiten. Dies ist sicher ein Wunsch vieler, auch wenn die Vorzeichen nicht danach stehen. Wir wollen unsere Freiheit im privaten und im beruflichen Umfeld nicht noch mehr eingeengt wissen. Die Pandemie hat aber vor allem den uns anvertrauten älteren Mitmenschen zuhause, in den Senioreneinrichtungen und in den Kliniken diese Freiheit unverhältnismäßig hart beschnitten und andauernd die wichtigen sozialen Kontakte und Bewegungsfreiheit genommen. Nicht noch einmal sollten wir als die Fa
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