Indikationen zur onkologischen Rehabilitation
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Oliver Rick1 · Timm Dauelsberg2 1 2
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Dr. Ebel Fachkliniken GmbH & Co. Klinik Reinhardshöhe GmbH, Bad Wildungen, Deutschland Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Onkologische Rehabilitation in der Klinik für Tumorbiologie, UKF Reha gGmbH, Freiburg, Deutschland
Indikationen zur onkologischen Rehabilitation Welche Patienten mit welchen Beschwerden sollten in die Reha? Einleitung In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich die inhaltliche Landschaft der onkologischen Rehabilitation fundamental geändert. Während früher die Rehabilitation von Krebspatienten mehr als eine allgemeine Genesungsmaßnahme ohne klare Ausrichtung praktiziert wurde, ist sie heute eine zielgerichtete Behandlung geworden [1, 2]. Aufgrund der zahlreichen Veränderungen in der akutmedizinischen Therapie unterliegt auch die Rehabilitation einer erheblichen Weiterentwicklung und hat sich erfolgreich den neuen Anforderungen gestellt. Sie ist heute die dritte Säule neben der stationären und der ambulanten Akutmedizin und sollte als Startschuss für Cancer Survivorship und damit für die Langzeitbetreuung von Krebspatienten angesehen werden (. Abb. 1; [2, 3]). Durch die sich nach der abgeschlossenen oder unterbrochenen Krebstherapie anschließende onkologische Rehabilitation werden Patienten intensiv darauf vorbereitet, in ihrem weiteren Leben besser zurechtzukommen und zu lernen, Langzeitfolgen zu erkennen und ggf. langfristig eigenständig zu behandeln. Dadurch soll Z
Autor Prof. Dr. Oliver Rick Dr. Ebel Fachkliniken GmbH & Co. Klinik Reinhardshöhe GmbH, Bad Wildungen
mittel- und langfristig wieder eine weitgehend normale Teilhabe am Sozial- und ggf. Erwerbsleben erreicht werden. Damit dies gelingen kann, sind allerdings verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen. Insbesondere sollten diejenigen Patienten identifiziert werden, die eine Rehabilitationsbedürftigkeit aufweisen. Nach wie vor existiert kein validiertes Screeninginstrument, welches in der Praxis eingesetzt werden kann. Demnach muss zur Erkennung einer Rehabilitationsbedürftigkeit auf klinische und soziale Indikatoren zurückgegriffen werden. Zu benennen sind diesbezüglich ein reduzierter Allgemeinzustand, spezielle Funktionsstörungen, wie z. B. die zytostatikainduzierte Polyneuropathie (CIPN), Ernährungsstörungen bzw. signifikanter Gewichtsverlust oder eine ausgeprägte Erschöpfungssymptomatik bzw. eine akute oder chronische Fatigue. Weitere den Patienten belastende Symptome könnten an dieser Stelle genannt werden und sollten bei der Beurteilung der Rehabilitationsbedürftigkeit berücksichtigt werden. Dabei müssen die Symptome nicht ausschließlich auf die onkologische Diagnose oder Therapie zurückzuführen sein, sondern es kann ihnen auch eine andere Genese zu Grunde liegen. Letztendlich kommt es auf die Gesamtheit der Symptome an und darauf, wie diese sich auf die Lebensqualität, die häusliche Versorgung oder auch auf die Erwerbstätigkeit auswirken. Neben den somatischen Symptomen spielen auch die psychischen Faktoren, wie z. B. nie
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