Individuell: Pflege nach Bypass-Operation

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REPORT


Individuell: Pflege nach Bypass-Operation Auf Umwegen zum Ziel  Arteriosklerose hat sich in den letzten Jahrzehnten zur Volkskrankheit entwickelt – auch bedingt durch Zunahme von Diabetesund anderen Stoffwechselerkrankungen, die die Koronare Herzkrankheit (KHK) begünstigen. Auch wenn viele Stenosen in den Koronararterien interventionell behandelt werden können, ist mitunter eine Bypass-OP die einzige Alternative.

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ie Koronare Herzkrankheit (KHK) stellt laut dem Robert Koch-Institut in Deutschland und auch weltweit die häufigste Todesursache dar. Begünstigt durch Risikofaktoren, wie Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Nikotinkonsum, beträgt die 12-Monats-Prävalenz der KHK in Deutschland bei Frauen über 75 Jahren bis zu 16% und bei Männern sogar bis zu 24,1%. In weniger weit fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung lässt sich die Krankheit bei ausreichender Kohärenz des Patienten noch konservativ behandeln. Durch eine drastische Veränderung der Lebensweise und der damit verbundenen Reduktion bzw. Elimination der Risikofaktoren kann ein Fortschreiten der KHK verhindert oder deutlich verlangsamt werden. In diesen früheren Stadien ist der Leidensdruck jedoch oft nicht hoch genug, dass die Erkrankten den nötigen Willen und die Selbstdisziplin für diese drastischen Veränderungen aufbringen können. Neben den medikamentösen Therapiemöglichkeiten bleibt langfristig oft nur noch die invasive Intervention in einem Herzkatheterlabor, um eine schwere Schädigung des Herzmuskels, z.B. durch einen Herzinfarkt zu vermeiden.

Über das Herzkatheterlabor in den OP Viele Koronarstenosen lassen sich heute minimalinvasiv mit einer Herzkatheteruntersuchung und der oft damit einhergehenden Intervention an den Herzkranzgefäßen, z.B. mit einem Stent, behandeln und die Engstelle im Gefäß entfernen. Abhängig von der Lokalisation der Stenose und auch der Vorgeschichte des Patienten kann unter Umständen nur eine Bypass-Operation die einzige Alternative für den Patienten sein. Konkret heißt dies, dass die Engstelle nicht entfernt werden kann und deshalb eine Umgehung der Engstelle angelegt werden muss. Diese Alternative ist deutlich invasiver und birgt mehr Risiken als die interventionelle Kardiologie. In der Regel kommen die Patienten auf die ITS und werden am ersten Tag nach der OP auf die Überwachungsstation verlegt.

Wichtig: welche Bypass-Art kam zum Einsatz? In der ersten Phase nach der Operation ist es für die betreuende Pflegekraft wichtig, sich zu vergegenwärtigen, welches Gefäß für HEILBERUFE  12.2020 / 72

den Bypass verwendet wurde. Wenn venöse Bypässe angelegt werden, wird meist ein venöses Gefäß aus dem Bein des Patienten entnommen und an den Herzkranzgefäßen angebracht, um die Durchblutung des hinter der Engstelle liegenden Herzmuskelareales zu gewährleisten. Venöse Bypässe haben in der Regel eine kürzere Lebensdauer als arterielle, weil die Gefäßwand dünner und somit nicht langfristig für die hohen Druckverhältnisse einer Koronararterie ausgelegt ist. Das Anlegen eines venösen Bypasses dauert allerdings nicht so lange und m