Innovatives Testen von ADAS/AD-Funktionen mit Spider
- PDF / 1,209,799 Bytes
- 6 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
- 56 Downloads / 162 Views
Innovatives Testen von ADAS/AD-Funktionen mit Spider AUTOR
Dr. Christian Schwarzl ist Head of Dependable Systems Group bei Virtual Vehicle Research in Graz (Österreich).
Der Spider wurde als mobile Hardware-in-the-Loop-Plattform bei Virtual Vehicle entwickelt. Der frei programmierbare, selbst fahrende Roboter ermöglicht das automatisierte Testen und eine umfangreiche Systemevaluation für zukünftige, automatisierte Fahrzeuge. Schon in der Entwicklung können Sensoren und Erkennungssysteme, Fahrzeugsoftware und Regelalgorithmen unter Realbedingungen getestet werden.
NEUE TESTPLATTFORMEN NOTWENDIG
Um einen Vorsprung in den Märkten Advanced Driver Assistance Systems (ADAS) und Autonomous Driving (AD) zu erzielen, sind OEMs, Zulieferer und
40
© Virtual Vehicle
Sensorhersteller zunehmend bestrebt, Automatisierungsfunktionen auf hohem Niveau anzubieten [1]. Die Entwicklung von Steuerungs- und Softwarefunktionen, die internationalen und regionalen Anforderungen gerecht werden, ist jedoch komplex und kostenintensiv.
Grundsätzlich sind ADAS/AD-Funk tionen auf eine genaue Kenntnis ihrer Umgebung angewiesen. Zu diesem Zweck kommen verschiedene Sensor technologien zum Einsatz, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Um die tatsächliche Leistungsfähigkeit im Feld zu prüfen, sind also systematische und reproduzierbare Tests unter realen Bedingungen notwendig. Die mobile Hardwarein-the-Loop(HiL)-Plattform Spider ermöglicht die Durchführung solcher Tests und schließt eine Lücke, die bisherige Testplattformen nicht abdecken konnten: reproduzierbare Tests unter Realbedingungen, noch bevor überhaupt ein Testfahrzeug verfügbar ist. NACHWEIS KORREKTER FAHRFUNKTIONEN
Der 1,2 × 1 m große Spider ermöglicht das Testen von Software, einzelnen Komponenten wie Sensoren oder Steuergeräten sowie ganzen Fahrfunktionen, BILD 1. In diesem Zusammenspiel wird eine optimale Sensorkombination hinsichtlich Zuverlässigkeit, Robustheit und Kosten ermittelt. Dies ist den Unterschieden der verwendeten Sensortechnologien geschuldet: Schwierige Wetterbedingungen wie schwerer Regen, Schneefall oder Nebel haben beispielweise unterschiedliche Auswirkungen auf die Robustheit von Systemen zur Umfelderkennung – ein Radar schneidet unter solchen Bedingungen gut, Kamera und Lidar hingegen schlecht ab. [2] Ähnliches gilt für die Störanfälligkeit durch Umgebungsobjekte, etwa metallische Brücken, die ein Radar stören können, oder auch Dunkelheit und Blendung, wo eine Kamera schlecht, Radar und Lidar hingegen gut abschneiden. Auch externe Einflüsse wie Verunreinigungen müssen berücksichtigt werden, wobei der Einbauort der Sensoren einen hohen Einfluss hat. Zudem muss die Sicherheit jederzeit nachweisbar sein, denn ein Ausfall oder eine reduzierte Leistungsfähigkeit eines Sensors darf nicht zu einer Gefährdung von Personen führen. Bei einer Sensorstörung gibt es daher zwei Möglichkeiten: Entweder wird der Funktionsumfang reduziert, was schlecht ist für die Wahrnehmung durch den Kunden, oder es werden Redundanzen eingebaut, ATZ elektronik 10|2020 15. Jahrgan
Data Loading...