Knorpelregenerative Therapie
- PDF / 194,555 Bytes
- 3 Pages / 595 x 792 pts Page_size
- 1 Downloads / 193 Views
errit Bode1,2 · Stefan Fickert2 · Hagen Schmal1 · Thore Zantop2 1 2
© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Redaktion T. Zantop, Straubing
Einleitung Nachdem in den vergangenen Jahren das Indikationsspektrum der einzelnen knorpelregenerativen Verfahren, zuletzt erweitert um den Aktivitätsgrad, und der Stellenwert der Begleiteingriffe im Vordergrund der wissenschaftlichen Arbeiten standen, wirken sich nun die abgeschlossenen AMG-Studien einzelner Verfahren in Form hochwertiger randomisierter Arbeiten und erster Langzeitergebnisse aus. Auf der anderen Seite prägt die Suche nach Alternativen und dem „Ultimate Donor“ die Literaturlandschaft des vergangenen Jahres. Aus den oben genannten Gründen werden wir für diesen Artikel die Wichtigkeit der Indikationsstellung und Beachtung der Begleitpathologien herausarbeiten und auf die bisher erschienene Literatur verweisen. Insbesondere die CME-Fortbildung im Knie Journal 1/2020 von Niemeyer und Faber ist sehr zu empfehlen. Ziel dieser Publikation ist es allerdings, einen Überblick über die wichtigsten wissenschaftlichen Fakten des „cartilage repair“ in schriftlicher Form von Originalarbeiten oder Reviews des letzten Jahres zu geben. Zeitgleich haben wir Inhalte von Peer-Reviewed-Vorträgen und Instruktionskurse integriert.
Langzeitergebnisse der Standardverfahren Der Trend zur Optimierung der knorpelregenerativen Behandlung liegt sicherlich darin begründet, dass die individuellen Defizite der einzelnen Standardverfahren mittlerweile hinlänglich untersucht sind.
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland Sporthopaedicum Straubing, Straubing, Deutschland
Knorpelregenerative Therapie
So bleibt die Mikrofrakturierung (Mfx) zwar der Goldstandard in der Behandlung kleiner Defekte ±1 cm2. Versagensraten von 11–27 % nach fünf und 6–32 % nach zehn Jahren zeigen jedoch auch deutlich die Limitierung des Verfahrens auf [9]. Niemeyer et al. [6] konnten nachweisen, dass die autologe Chondrozytentransplantation (ACT) hier der Mfx ebenbürtig ist. Während also eine prinzipielle Eignung der ACT auch für kleinere Defekte im eigentlichen primären Indikationsspektrum derMikrofrakturierung besteht, ist die Verwendung von Scaffolds additiv zur Mikro- oder Nanofrakturierung („Mikrofrakturierung plus“) sicherlich ein weiterer vielversprechender Ansatz zur Optimierung der Defektauffüllung und histologischen Gewebequalität gegenüber der Mikrofrakturierung. Das generelle Indikationsspektrum von Membranen wurde erst kürzlich von Fillardo et al. nach der RAMMethode aufgearbeitet. Die Expertengruppe schlussfolgerte, dass Membranen prinzipiell für alle chrondralen und osteochondralen Defekte geeignet sind, sofern noch keine Arthrose vorliegt. Zudem arbeiten sie den Stellenwert der ossären Defekttiefe und die Notwendigkeit der Differenzierung zwischen chondralen und osteochondralen Membranen entsprechend der präoperativen Defektanalyse heraus. Hier erwies sich erneut eine subchondrale Defekttiefe von 5 mm als wegweisender Parameter für
Data Loading...